EU-Staaten wollen Kampf gegen Drogenschmuggel verstärken
Die EU plant eine Offensive gegen den organisierten Drogenhandel.
Die EU-Länder wollen stärker gegen organisiertes Verbrechen und Drogenhandel über Häfen vorgehen. 70 Prozent des Kokains kommen über diesen Weg, wie EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Montag nach einem Treffen der EU-Innenminister in Brüssel sagte. «Ich bin überzeugt, dass wir den Trend umkehren können.»
Ein Fokus müsse sein, eng mit Erzeugerländern wie Ecuador, Bolivien und Kolumbien zusammenzuarbeiten, betonte Johansson. «Denn diese organisierten kriminellen Gruppen, die mit Drogen handeln, die aber auch die Leute hier auf unseren Strassen umbringen und Beamte bestechen, die agieren grenzübergreifend, und zwar nicht nur in der EU, sondern auch ausserhalb zum Beispiel über den Atlantik hinweg.»
Gemeinsame Front gegen das organisierte Verbrechen
Im Januar hatte sich eine europäische Hafenallianz gegen Drogenschmuggel gegründet. Unter anderem sollen die Zollbehörden gezieltere Kontrollen in den Häfen vornehmen können. Kriminelle Banden könnten künftig mit Unterstützung von Europol und der Europäischen Staatsanwaltschaft stärker verfolgt werden.
Kriminelle nutzen Häfen um illegale Ware mit Containern in die EU zu bekommen. Vor allem für den Drogenhandel spielen die grossen europäischen Häfen wie Antwerpen, Rotterdam, Hamburg oder Bremerhaven eine wichtige Rolle. Allein in Belgien beschlagnahmten die Behörden 2023 im Antwerpener Hafen laut EU-Kommission eine Rekordmenge von 121 Tonnen Kokain – ein Anstieg um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.