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Europäische Zentralbank senkt Zinsen erwartungsgemäss

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Deutschland,

Die Europäische Zentralbank hat die Zinsen im Euro-Raum um weitere 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gesenkt.

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Die EZB senkt die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. - keystone

Die Leitzinsen im Euroraum sinken zum sechsten Mal seit Sommer 2024: Die Europäische Zentralbank (EZB) verringert den für Banken und Sparer wichtigen Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.

Die Bekämpfung der Inflation komme gut voran, teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mit. Niedrigere Zinsen helfen der schwächelnden Konjunktur im Euroraum, weil Kredite tendenziell günstiger werden.

Für Sparerinnen und Sparer hingegen ist die erneute Leitzinssenkung keine gute Nachricht: Bekommen Geschäftsbanken weniger Zinsen für Gelder, die sie bei der EZB parken, senken sie meist die Tages- und Festgeldzinsen für ihre Kundschaft. Auf die Bauzinsen dürfte die erneute Leitzinssenkung hingegen keinen Einfluss haben, der Zinsschritt ist Experten zufolge schon eingepreist.

Die EZB senkt nicht nur den Einlagenzins, sondern auch den Zins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können weiter: Statt 2,9 Prozent werden dafür nach der jüngsten Entscheidung des EZB-Rates 2,65 Prozent Zinsen fällig.

Ökonomen erwarten, dass die EZB den Einlagenzins bis Sommer noch etwas weiter heruntersetzen wird. Denn Handelskonflikte mit den USA könnten die Wirtschaft im Euroraum zusätzlich unter Druck setzen.

Für weitere Zinssenkungen spricht auch, dass die Notenbank ihr Ziel stabiler Preise in greifbarer Nähe sieht. Bei mittelfristig 2,0 Prozent Inflation sieht die EZB ihr Hauptziel stabiler Preise und somit einer stabilen Währung im Euroraum erreicht.

Dieser Wert gilt als weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten ebenso wie zu stark steigende Preise als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Konsumenten könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird.

Im Februar lagen die Konsumentenpreise im Euroraum einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Zuvor war die Inflationsrate im Währungsraum vier Monate in Folge bis auf 2,5 Prozent im Januar gestiegen.

Ab dem Sommer 2022 hatte sich die EZB mit kräftig steigenden Zinsen gegen eine historische Teuerungswelle im Euroraum gestemmt. Der russische Angriff auf die Ukraine liess vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel nach oben schnellen.

Inzwischen ist die Inflation im Euroraum von ihrem Rekordhoch bei 10,7 Prozent im Herbst 2022 wieder weit entfernt: Im Jahresschnitt 2024 lag sie bei 2,4 Prozent.

«Durch eine historisch beispiellose geldpolitische Wende haben wir dazu beigetragen, die Inflationswelle zu brechen», bilanzierte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel jüngst.

Weil Zollkonflikte mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump die Teuerung anheizen könnten, warnen manche Notenbanker vor zu weitgehenden Zinssenkungen.

Kürzlich hatte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel eine Diskussion über ein Ende der Serie von Zinssenkungen angeregt: «Wir nähern uns dem Punkt, an dem wir möglicherweise bei den Zinssenkungen pausieren oder stoppen müssen», sagte Schnabel der «Financial Times».

Auch Nagel mahnte, «angesichts der jüngsten Inflationserfahrungen und der hohen Unsicherheit» einen Schritt nach dem anderen zu machen und «mit Blick auf weitere Zinssenkungen nichts zu überstürzen».

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