Die Österreicher fordern eine Verlängerung des bisher drei Wochen andauernden Lockdowns und wollen ein Monitoring ihres Abwassers.
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, spricht bei einer Pressekonferenz zur Corona-Ampel. Foto: Roland Schlager/APA/dpa
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, spricht bei einer Pressekonferenz zur Corona-Ampel. Foto: Roland Schlager/APA/dpa - sda - Keystone/APA/Roland Schlager

Das Wichtigste in Kürze

  • Österreichische Experten fordern den stärkeren Einsatz von FFP2-Masken.
  • Der Lockdown soll nach nun drei Wochen noch nicht zu Ende gehen.
  • Das Abwasser wird zudem wegen der Virus-Mutation überwacht.
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Die Hinweise auf eine Verlängerung und Verschärfung des derzeit geltenden Lockdowns zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Österreich verdichten sich. Führende Experten warnten am Samstag im Bundeskanzleramt in Wien vor zu frühen Öffnungsschritten.

«Die Neuinfektionen gehen nicht mehr stark genug zurück», sagte der Vizerektor für Klinische Angelegenheiten der Medizinischen Universität Wien, Oswald Wagner. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat seine Entscheidung über weitere Schritte um einen Tag auf Sonntag vertagt.

Experten fordern FFP2-Masken

Ursprünglich war das Ende des Lockdowns für den 24. Januar geplant. Aktuell sind der Handel - bis auf notwendige Geschäfte - sowie Gastronomie und Hotellerie in Österreich gesperrt. Auch Schulen sind im Fernunterricht und nur für die Notbetreuung von Kindern geöffnet.

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Die Experten fordern mehr FFP2-Masken. (Symbolbild) - dpa

Die Experten sprachen sich nun für einen stärkeren Einsatz von besonders schützenden FFP2-Masken aus. Zudem sollte nach Angaben von Wagner das Homeoffice, für alle, denen es möglich ist, verpflichtend werden. Besondere Sorge mache den Experten die britische Virus-Mutation, die deutlich ansteckender sei.

Neben einigen bereits bestätigten Fällen wurde das mutierte Virus nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch im Wiener Abwasser nachgewiesen. Ein Monitoring der Kläranlagen soll flächendeckend die grössten Anlagen des Landes umfassen.

Abwasser soll kontrolliert werden

Damit soll das Abwasser von knapp der Hälfte der österreichischen Bevölkerung wöchentlich oder zumindest zweiwöchentlich geprüft werden. «Man kann da auch das Anrollen der nächsten Welle gut beobachten», erläuterte ein Mikrobiologe. Naht eine solche, steige die Viruslast im Abwasser.

Auch drei Wochen nach Beginn des dritten Lockdowns lag die Zahl der Neuinfektionen am Freitag bei mehr als 1500. Seit Beginn der Pandemie sind in Österreich bereits fast 7000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Vergangenen Woche starben im Schnitt im Land mit neun Millionen Einwohnern täglich 49 Personen an der Folgen der Erkrankung.

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