Feuer in Griechenland und Türkei ausser Kontrolle
Starke Westwinde haben die Feuer in Griechenland am Freitagmorgen noch weiter entfacht. Auch in der Türkei wird weiter verbittert gegen das Feuer gekämpft.
Das Wichtigste in Kürze
- In Griechenland und der Türkei sorgen Waldbrände weiter für eine Krisensituation.
- Nahe Athen haben starke Westwinde sogar noch zu einer Ausbreitung der Brände gesorgt.
- Die Türkei erhofft sich noch am Freitag einen Rückgang durch schwächeren Wind.
Die Waldbrände in Griechenland und der Türkei wüten weiter - vor allem die Lage nahe Athen spitzt sich zu. Seit den frühen Morgenstunden fachten starke Westwinde die zahlreichen Feuer in Griechenland am Freitag an.
Griechenland und Türkei kämpfen verbittert gegen Feuer
Nördlich der Hauptstadt wurden Menschen mehrerer Ortschaften aufgerufen, die Region zu verlassen. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis schwor die Bürger auf harte Tage ein.
In der Türkei wird den zehnten Tag in Folge gegen die schwersten Waldbrände seit Jahren gekämpft. Besonders betroffen sind die süd-und westtürkischen Küstenregionen Antalya, Marmaris, Bodrum und Milas. In Milas verschlangen die Flammen in der Nacht mehrere Viertel, die zuvor evakuiert worden waren. Mindestens acht Menschen kamen in der Türkei schon ums Leben.
Zahlreiche Ortschaften wurden evakuiert
Binnen 24 Stunden gab es in Griechenland landesweit um die 90 neue Waldbrände, wie die Feuerwehr am Morgen twitterte. Mindestens 18 Menschen kamen verletzt in Krankenhäuser. Die meisten litten an Atemwegsbeschwerden, sagte der griechische Gesundheitsminister Wassilis Kikilias am Freitag im Staatsfernsehen.
Auch auf der Insel Euböa und auf dem Peloponnes wüten die Feuer teils unkontrolliert. Auf Euböa mussten die Bewohner der Ortschaft Agia Anna im Nordosten der Insel mit Booten in Sicherheit gebracht werden. Auch im Nordwesten brennt es, dort wurden ebenfalls zahlreiche Ortschaften evakuiert.
Besuch von Wäldern derzeit verboten
Am Morgen sei es zunächst nur darum gegangen, die Ausbreitung der Brände zu verhindern, berichtete die griechische Nachrichtenagentur ANA. Von einer Kontrolle der Flammen könne angesichts der starken Winde vorerst keine Rede sein.
«Wir haben mit Dutzenden Waldbränden zu kämpfen. Drei davon - in Athen, auf dem Peloponnes und auf Euböa - sind von gewaltigem Ausmass», sagte Mitsotakis am Donnerstagabend. Bis mindestens Montag ist es den Menschen untersagt, Wälder zu besuchen. Auch sind keine Arbeiten erlaubt, die Funken oder Flammen erzeugen könnten.
In Antalya macht Wind-Prognose Hoffnung
In der Türkei kämpfen die Einsatzkräfte ebenfalls weiter gegen die Flammen. Aussenminister Mevlüt Cavusoglu, der seinen Wahlkreis in Antalya hat, machte am Donnerstagabend etwas Hoffnung: Der Wind werde am Freitag in Antalya nachlassen und man hoffe, die Brände dort unter Kontrolle zu bringen.
Tausende Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen und wurden teils in Schulen und Sportstadien untergebracht. Die Behörden verbreiten immer wieder Listen mit Dingen, die benötigt werden: Besteck, Teller, Kissen und Decken - der Bedarf ist gross.