Fraport und Lufthansa eröffnen Corona-Testzentrum
Das Wichtigste in Kürze
- Am Flughafen in Frankfurt (D) wurde ein Corona-Testzentrum eröffnet.
- Dies war eine Idee der Flughafenbetreiber Fraport und der Lufthansa.
- Mit dem Test könnte eine Quarantäne am Zielort verhindert werden.
Erst Check-in, dann Boarding - und zwischendrin auf Covid-19 testen lassen: So können Flugreisen gerade ausserhalb der EU in Zeiten der Corona-Pandemie aussehen. Seit dem 29. Juni hat am Frankfurter Flughafen ein Corona-Testzentrum geöffnet, das erste an einem deutschen Airport.
Es soll eine «Blaupause für die Öffnung des internationalen Reiseverkehrs» sein, sagte Arndt Rolfs, Chef des Biotechnologie-Unternehmen Centogene. Er startete das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Flughafenbetreiber Fraport und der Lufthansa.
Testkapazität in Zeiten ohne Impfung entscheidend
«Die erste vage Idee kam vor sechs Wochen», sagte Alexander Laukenmann über die zügige Entstehungsgeschichte des Testzentrums. Laukenmann ist bei Fraport zuständig für den Geschäftsbereich Terminalbetrieb.
So lange es keinen Impfstoff gebe, seien grössere Testkapazitäten entscheidend. Wenn Reisende nach der Ankunft an ihrem Zielort erst einmal eine Quarantäne durchlaufen müssten, bedeute das den «Wegfall des Reisezwecks».
Voraussichtlich bis Ende Juli 2021 können abfliegende und auch ankommende Passagiere das «Walk-In-Testcenter» aufsuchen. Die derzeitige Kapazität betrage etwa 300 Tests pro Stunde, hiess es. Ein Ausbau sei aber problemlos möglich, wenn grössere Kapazitäten benötigt würden.
Zusammenarbeit zwischen Fraport und Lufthansa
Tests können den Angaben zufolge entweder am Vortag oder vor Reiseantritt am Tag der Abreise in einem Eilverfahren vorgenommen werden. Alle Ergebnisse würden den Passagieren über eine sichere, digitale Plattform zur Verfügung gestellt und mit dem Flugticket verknüpft, sagte Rolfs. Das Ergebnis des 59 Euro teuren Tests liege nach etwa fünf bis sechs Stunden vor.
Wer kurzfristig reisen und einen höchstens 72 Stunden alten Coronatest vorweisen muss, könne das «Fast Track»-Verfahren von Fraport nutzen. Dessen Ergebnis liege bereits nach zwei bis drei Stunden vor, so ein Sprecher. Für dieses Schnellverfahren sind nach Unternehmensangaben 139 Euro fällig.
«Mit der Eröffnung des Testcenters bieten wir unseren Gästen eine komfortable Möglichkeit, sich zu testen, um eine Quarantäne zu vermeiden.» Dies sagte Björn Becker von der Lufthansa-Gruppe. Schon jetzt werde bei Reisen teilweise nach einem Testergebnis gefragt, ehe die Passagiere an Bord gehen können. Denn wenn sie bei der Einreise zurückgewiesen werden, muss die Fluglinie sie zurück befördern.
Testzentrum nimmt nicht nur Flugreisende auf
Das Testzentrum steht nicht nur Flugreisenden offen, sondern allen, die ihren aktuellen Corona-Status kennen wollen.
Obwohl das Zentrum mit derzeit acht Abstrichkabinen gerade erst geöffnet hatte, gab es bereits erste spontane Besucher. Auch ein junger Mann, der am Flughafen eigentlich nur die Situation prüfen wollte, registrierte sich schon einmal: «Wenn ich fliege, brauche ich schliesslich auf jeden Fall einen Test.»