Für Einsatz im Ukraine-Krieg: Putin erlässt Soldaten ihre Schulden

Marie Augustin
Marie Augustin

Russland,

Um mehr Soldaten für den Ukraine-Krieg zu rekrutieren, lockt Russlands Präsident Putin potenzielle Anwerber: Für ihren Einsatz will er ihre Schulden erlassen.

Ukraine Krieg
Ein Mann, der sich noch nicht im Krieg gegen die Ukraine befindet, blickt auf ein russisches Militär-Werbeplakat. (Archivbild) - keystone

Die finanzielle Situation ist für viele Russen ein grosses Problem: Etliche junge Landeseinwohner sind mit mehreren Krediten verschuldet.

Wie die Zentralbank angibt, haben über 13 Millionen Russen drei oder mehr Kredite aufgenommen. Laut dem «Spiegel» verfügt kaum jemand über Ersparnisse.

Die Zinsen für die Kredite sind derweil extrem hoch. Vielen bleibt jedoch kein anderer Weg, als Kredite aufzunehmen, um sich Wohneigentum leisten zu können.

Schuldenfrei in den Krieg

Russlands Präsident Putin nutzt die Situation jetzt, um neue Soldaten für den Ukraine-Krieg zu rekrutieren: Wer sich für den Einsatz meldet, dem werden Schulden bis zu zehn Millionen Rubel erlassen.

Umgerechnet entspricht das rund 86'000 Franken.

Ukraine Krieg
Wladimir Putin will mit einem neuen Gesetz weitere Soldaten rekrutieren. (Archivbild) - keystone

Zum Vergleich: Das Monatseinkommen liegt laut «ceicdata.com» in Russland derzeit pro Kopf im Schnitt bei 96'381 Rubel (826 Franken).

Experten sehen enormen Anreiz

Laut Expertenmeinungen stellt der Schuldenerlass einen enormen Anreiz für potenzielle neue Soldaten dar. Am Dienstag stimmte das russische Parlament dem neuen Gesetz zu.

Dass Putin den Einsatz in der «Spezialoperation» vergütet, ist nichts Neues: Erst im Juli hob er die bereits bestehende Prämie für den Einsatz auf 1,9 Millionen Rubel an.

Ähnliche Modelle in der Ukraine

In der Ukraine erhalten die Soldaten hingegen einen grundsätzlich höheren Sold von 100'000 Hrywnja (2162 Franken).

Würdest du für eine entsprechende Summe in den Krieg ziehen?

Die grösste Entschädigung gibt es hier allerdings nicht für den Einsatz, sondern für den Tod von Soldaten: Für jedes Opfer zahlt die Ukraine den Hinterbliebenen 15 Millionen Hrywna, wie die «TAZ» schreibt.

Von den umgerechnet 324'000 Franken geben die Familien häufig solidarisch grosse Beträge wieder ab: Sie spenden es an die Armee, um deren Bedürfnisse zu decken oder investieren in örtliche Infrastruktur-Projekte.

Kommentare

User #4991 (nicht angemeldet)

USA ist an den großen Krieg in Europa interessiert. Ihr habt die Rechnung gewählt, die nur die Interesse von amerikanische Waffenindustrie dient. Eine Halbe von Schweizer AHV-Geld wurde nach Amerika abgegeben ohne euch zu fragen. Dasselbe passiert mit den Waffen.

User #5611 (nicht angemeldet)

Der scheint echt verzweifelt zu sein.

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