Erste Coronavirus-Fälle in Österreich und Kroatien
Nachdem in den letzen Tagen das Coronavirus vor allem im Norden Italiens nachgewiesen wurde, sind nun erste Fälle in Österreich und Kroatien aufgetaucht.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus bereitet sich in Italien rasant aus.
- Am Montagabend berichteten die lokalen Medien vom bereits siebten Todesopfer.
- Nun wurden auch neue Verdachtsfälle in Österreich und Kroatien nachgewiesen.
Der neuartige Coronavirus breitet sich in Italien rasant aus. Am Montagabend berichteten die lokalen Medien vom bereits siebten Todesopfer.
Der 62-jährige Mann aus Castiglione d'Adda starb im Spital von Como nahe der Schweizer Grenze an den Folgen der Lungenkrankheit, so «Corriere della Sera».
Der Zivilschutz vermeldete fast 230 Infektionsfälle. Italien ist damit innerhalb kurzer Zeit zum grössten Herd des Virus in Europa geworden. Elf Ortschaften im Norden des Landes - zehn in der Lombardei und eine in Venetien – wurden abgeriegelt.
Am Dienstagmorgen wurden nun auch erste Verdachtsfälle in Florenz und Palermo gemeldet.
Ausserdem sind mittlerweile in Österreich zwei Verdachtsfälle bestätigt worden. Die beiden Personen sollen in Innsbruck wohnen – eine der beiden stammt gemäss «Krone» aus der Lombardei. Auch Kroatien meldete die ersten Fälle.
Verdachtsfall in Chile
Wie die Zeitung «Corriere» berichtet, wurde eine 45-jährige Italienerin in Chile mit Verdacht auf die Lungenerkrankung ins Spital gebracht. Die Frau sei am 21. Februar in das südamerikanische Land eingereist und befindet sich jetzt im Spital Valdivia südlich von Santiago.
Sie zeige «Symptome, die mit dem Coronavirus kompatibel sind», so die chilenischen Gesundheitsbehörden.
Italiens Fussballstadien bleiben leer
In Italien werden nun auch im Sport Massnahmen ergriffen. Wie der Sportminister Vincenzo Spadafora am Montag mitteilte, billigte die Regierung den Ausschluss des Publikums aus den Stadien bei Spielen der Serie A in Norditalien.
Auch die Europa-League-Partie zwischen Inter Mailand und dem bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad am Donnerstag wird zum «Geisterspiel», wie der italienische Club ankündigte.
Welche Partien der Serie A am kommenden Wochenende von dem Ausschluss des Publikums konkret betroffen sind, sagte Spadafora nicht.
Doch dürfte dazu das für Sonntagabend angesetzte Spitzenspiel zwischen Tabellenführer Juventus Turin und dem Dritten Inter Mailand gehören. Am vergangenen Sonntag waren vier Spiele der Serie A wegen des Coronavirus abgesagt worden.
Verunsicherung auch im Tessin
Und nicht nur in Italien sorgt das Virus für Verunsicherung. Auch die Tessiner Bevölkerung fürchtet sich vor Corona.
Am Wochenende forderte Lega-Nationalrat Lorenzo Quadri die Schliessung der Grenze zu Italien. Den Grenzgängern, die im Dienstleistungssektor arbeiten, solle der Zugang verweigert werden.
Laut Bundesamt für Statistik waren es 2019 täglich durchschnittlich über 66'000, davon knapp zwei Drittel im Dienstleistungssektor.
Allein im Gesundheitswesen sollen letztes Jahr täglich rund 2350 Menschen von Italien aus zur Arbeit erschienen sein. Im gesamten Gesundheits- und Sozialwesen waren es durchschnittlich etwas mehr als 4000 Personen.
Auch sonst hat der Ausbruch in Italien Auswirkungen auf das Tessin. Während in den Spitälern im Tessin Patienten mit Grippe isoliert werden, reagieren auch Altersheime und erste Firmen.