Georgien bekommt eine Präsidentin: Salome Surabischwili

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Georgien,

Georgien hat das neue Staatsoberhaupt gewählt: Es handelt sich um Salome Surabischwili, die erste weibliche Präsidentin des Landes.

Salome Surabischwili
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmasslicher Wahlfälschung bei der Parlamentswahl in Georgien und prüft die Anschuldigungen von Präsidentin Surabischwili und anderen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Salome Surabischwili ist die neue Präsidentin von Georgien.
  • Surabischwili ist somit das erste weibliche Staatsoberhaupt des Landes.

Sie ist in Frankreich geboren und lebt seit 2004 in dem kleinen Land am Schwarzen Meer. Nun wird Salome Surabischwili das Staatsoberhaupt von Georgien. Auf sie warten einige Herausforderungen.

An Salome Surabischwili scheiden sich in Georgien die Geister. Trotzdem hat sie die Wahl am Mittwoch gewonnen und wird erste Präsidentin des kleinen Landes am Schwarzen Meer. So mäkeln viele in der Ex-Sowjetrepublik, dass ihr Georgisch nicht perfekt sei.

Dem internationalen Sender Deutsche Welle sagte die 66-Jährige vor einem Monat: «Ich lebe seit 16 Jahren im Land, bin Aussenminister gewesen, ich bin als Abgeordneter gewählt worden, und es ist sehr interessant, dass die Kritik erst vor zwei Monaten begonnen hat.»

Surabischwili wurde in Frankreich geboren. Ihre Grosseltern seien Anfang des 20. Jahrhunderts «wegen der russischen Aggression nach der ersten Unabhängigkeit Georgiens 1918» nach Frankreich ausgewandert, erzählte sie.

Als sie 36 Jahre alt war, reiste die Diplomatin das erste Mal in die ehemalige Sowjetrepublik. «Ich hatte Georgisch in meiner Familie und dann allein durch Lesen und Übersetzen gelernt.»

Diplomatin in Frankreich

In Frankreich war sie Jahrzehnte im Dienst der Diplomatie. Surabischwili vertrat Frankreich bei der Nato, der Uno und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

2003 ging sie als Botschafterin in die georgische Hauptstadt Tiflis. Schon ein Jahr später stellte Paris sie vom Diplomatendienst frei, danach wechselte sie ins georgische Aussenministerium. Ein Jahr war Surabischwili Ministerin, seit 2005 sitzt sie in der Opposition.

Als unabhängige Kandidatin ging die Mutter zweier Kinder ins Rennen um das Präsidentenamt, unterstützt von der Regierungspartei Georgischer Traum.

Damit sie überhaupt kandidieren durfte, hat die 66-Jährige ihre französische Staatsbürgerschaft abgelegt. Sie besass schon zuvor auch einen georgischen Pass. Surabischwili spricht mehrere Sprachen, darunter auch Deutsch.

Umstrittene Politikerin

Sie sagte einmal, ihr Temperament sei hitzig. Das erklärt wohl auch, dass die Politikerin in Georgien umstritten ist. Sie schaffe «ständig Probleme aus heiterem Himmel», schrieben georgische Medien.

Im August wurde sie als Vaterlandsverräterin beschimpft, weil sie den früheren Präsidenten Michail Saakaschwili für den kurzen Krieg 2008 gegen Russland verantwortlich machte und nicht Moskau.

Sie legte sich mit der Kirche an und wurde auch als «Cannabis-Königin» tituliert, weil die Regierungspartei Marihuana für den Export anbauen wollte.

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