Gericht regt Prozess-Verkürzung gegen Ex-MDR-Manager an
Jahre nach Bekanntwerden eines Skandals beim MDR steht Udo Foht vor Gericht. Es geht um Vorwürfe des Betrugs sowie der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Betrugsprozess gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht (71) hat das Landgericht Leipzig gleich zu Beginn eine Verständigung angeregt.
Bei einem «glaubhaften Geständnis» könnte eine Haftstrafe von höchstens einem Jahr und neun Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, in Aussicht gestellt werden, sagte am Donnerstag der Vorsitzende Richter Michael Dahms. Wegen der weiteren Vorwürfe der Untreue und Steuerhinterziehung könnte das Verfahren eingestellt werden.
Es habe bereits ein entsprechendes Vorgespräch mit der Staatsanwaltschaft und Fohts Anwälten gegeben. Die Staatsanwaltschaft habe Zustimmung signalisiert. Die Anwälte sagten im Gericht, sie hätten noch etwas Beratungsbedarf. Die Hauptverhandlung wurde direkt nach der Anklageverlesung für Gespräche unterbrochen.
Arbeitsprozess endete mit Vergleich
Der Skandal in dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender kam 2011 ans Licht. Zusammengefasst standen Vorwürfe im Raum, dass es Filz und Geldschiebereien gegeben haben soll. Der MDR hatte Foht daraufhin gekündigt. Foht hatte sich damals nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäussert. Ein Arbeitsprozess endete mit einem Vergleich. Der Ex-Unterhaltungschef galt als ein wichtiger Förderer von Karrieren im Schlagershowgeschäft.
Eigentlich hätte der Prozess schon 2018 beginnen sollen, wegen Krankheit war dieser aber abgesagt worden. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt für Foht die Unschuldsvermutung.