Gesuchter Krypto-Unternehmer Do Kwon in Montenegro verhaftet
Der südkoreanische Krypto-Unternehmer Do Kwon ist in Montenegro verhaftet worden. Ihm wird milliardenschwerer Betrug vorgeworfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Krypto-Unternehmer Do Kwon ist in Montenegro verhaftet worden.
- Er galt als einer der meistgesuchten mutmasslichen Kryptobetrüger der Welt.
- US-Börsenaufsicht wirft dem Südkoreaner «einen milliardenschweren Betrug»
Einer der weltweit meistgesuchten mutmasslichen Wirtschaftskriminellen ist in Montenegro verhaftet worden.
Innenminister Filip Adzic erklärte, dass die Polizei den Krypto-Unternehmer Do Kwon mit gefälschten Papieren am Flughafen in Podgorica gefasst habe. Die USA erklärten ihrerseits, dass sie den 31-Jährigen angeklagt haben.
Startup Terraform Labs brach vergangenes Jahr zusammen
Der Zusammenbruch seines Startups Terraform Labs hatte im vergangenen Jahr rund 40 Milliarden Dollar Anlegerkapital vernichtet und die globalen Kyptomärkte erschüttert.
Do Kwon wollte laut den Angaben der Polizei von Montenegro nach Dubai fliegen. Dabei hätten er und ein zweiter Südkoreaner «gefälschte Reisedokumente von Costa Rica» nutzen wollen. Bei einer Gepäckkontrolle seien zudem Reisepässe von Belgien und Südkorea gefunden worden – die belgischen Dokumente offensichtlich gefälscht. Bei der Festnahme wurden drei Laptops und fünf Handys beschlagnahmt.
Mit der Festnahme ist einer der meistgesuchten mutmasslichen Kryptobetrüger in Gewahrsam der Polizei. Kwon war der Chef und Mitgründer des Startups Terraform Labs mit Sitz in Singapur, das die Kryptowährungen TerraUSD und die Schwesterwährung Luna herausgab. Beide implodierten im Mai 2022, Terraform Labs ging pleite und Kwon setzte sich ab.
Do Kwon wird «milliardenschwerer Betrug» vorgeworfen
Südkorea hatte Interpol im September angerufen, um Do Kwon zur weltweiten Fahndung in 195 Interpol-Mitgliedsstaaten ausschreiben zu lassen. Im Zusammenhang mit der Pleite von Terraform Labs werden er und fünf weitere Personen gesucht. Die US-Börsenaufsicht (SEC) wirft dem Südkoreaner ihrerseits «einen milliardenschweren Betrug» vor. Die US-Staatsanwaltschaft teilte am Donnerstag mit, dass gegen Do Kwon deshalb Anklage in acht Punkten erhoben worden sei.
Terraform Labs bot TerraUSD als sogenannte «Stablecoin» an. Stablecoins sind eigentlich an stabile Vermögenswerte wie den Dollar gekoppelt, um drastische Kursschwankungen zu verhindern. TerraUSD war jedoch über einen anderen bei manchen Stablecoins üblichen Mechanismus an die frei handelbare Schwesterwährung Luna gebunden. Im Mai vergangen Jahres stürzten die Kurse beider Währungen ins Bodenlose unter die Ein-Dollar-Marke und vernichteten die Ersparnisse von Anlegern.