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Carlos Ghosn verklagt Renault auf zweistellige Millionensumme

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Frankreich,

Der Ex-Chef von Renault möchte das Unternehmen auf eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe verklagen – damit stösst Carlos Ghosn auf Empörung.

Carlos Ghosn
Ex-Renault-Chef Carlos Ghosn möchte den Automobilhersteller verklagen. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Renault-Chef Carlos Ghosn will den Autokonzern verklagen.
  • Ghosns Vorgehen stösst in Frankreich auf Empörung und wird als skandalös wahrgenommen.
  • Nach Ghosns Ansicht stehen ihm 380'000 Renault-Aktien im Wert von 15,5 Millionen zu.

Der frühere Renault-Chef Carlos Ghosn will den französischen Autokonzern auf eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe verklagen und stösst damit in Frankreich auf Empörung.

Unter anderem will Ghosn Renault nach seiner Flucht aus Japan zur Herausgabe von Aktien im Wert von gut 15 Millionen Euro zwingen sowie zu einer jährlichen Rentenzahlung von fast 800'000 Euro.

«Unanständiges» Manöver von Carlos Ghosn

Von einem «unanständigen» Manöver Ghosns sprach am Dienstag der Chef der einflussreichen Gewerkschaft CGT, Philippe Martinez. «Carlos Ghosn hat zehntausende Arbeitsplätze in der Renault-Gruppe gestrichen», sagte er dem Sender LCI. «Nun will selbst er vor Gericht ziehen wie ein gefeuerter Renault-Angestellter.» Ein Abgeordneter der französischen Linkspartei La France Insoumise (Das unbeugsame Frankreich) nannte Ghosns Vorgehen «skandalös».

Japan Lebanon Ghosn
Carlos Ghosn in Begleitung japnaischer Polizisten. (Archivbild) - Keystone

Ghosn hatte zuvor aus dem libanesischen Exil bekanntgegeben, dass er gegen Renault vor das Pariser Handels- und Arbeitsgericht ziehen will. Der Autokonzern habe die vertraglich vereinbarten Zahlungen an ihn vor einem Jahr mit der Begründung gestrichen, er sei zurückgetreten, sagte Ghosn dem französischen Sender France 5. «Ich bin überhaupt nicht zurückgetreten: ich habe mich von meinem Posten zurückgezogen, weil ich im Gefängnis sass», sagte Ghosn.

380'000 Renault Aktien im Wert von 15,5 Millionen Euro

Nach Ansicht des 65-jährigen Ex-Managers stehen ihm 380'000 Renault-Aktien im Wert von heute 15,5 Millionen Euro zu, die ihm als Erfolgsprämie für die Jahre 2015 bis 2018 zugesagt waren. Zudem will er eine jährliche Zusatzrente für Führungskräfte in Höhe von rund 775'000 Euro erstreiten sowie eine Ruhestands-Abfindung von 250'000 Euro.

Kurz vor Jahreswechsel hatte sich Ghosn aus Japan abgesetzt und war nach einer spektakulären Flucht in den Libanon gereist. In Japan droht dem Ex-Manager ein Prozess unter anderem wegen des Vorwurfs, Firmenkapital zweckentfremdet und private Verluste auf Nissan übertragen zu haben. In Frankreich laufen Ermittlungen gegen ihn wegen Vorteilsannahme im Zusammenhang mit seiner pompösen Hochzeit auf Schloss Versailles.

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