Greenpeace versenkt weiter Felsen vor Rügen

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Deutschland,

Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace haben auch am Montag grosse Granitblöcke im Meeresschutzgebiet Adlergrund östlich von Rügen versenkt.

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Mit ihrer Aktion im Meeresschutzgebiet Adlergrund will Greenpeace verhindern, dass der Boden von Fischern mit Schleppnetzen "durchpflügt" wird. Foto: Stefan Sauer/dpa - dpa-infocom GmbH

Artenreiche Riffe und Muschelbänke werden durch das Fischen mit Grundschleppnetzen zerstört. Greenpeace wirft nun zum Schutz Tonnen schwere Steinblöcke ins Schutzgebiet vor Rügen. Illegal? Der Frage geht nun ein Bundesamt nach.

Mit den bis zu eine Tonne schweren Natursteinen wollen sie verhindern, dass Fischer mit Grundschleppnetzen den Meeresboden «durchpflügen». Auch wenn dies legal sei, wie die Organisation mitteilte. Durch Grundschleppnetze gerieten artenreiche Steinriffe und Miesmuschelbänke in Gefahr.

Das Wasserstrassen- und Schifffahrtsamt des Bundes in Stralsund prüft die am Wochenende begonnene Aktion nach Angaben einer Sprecherin. Es handele sich um eine komplexere Situation, weshalb die Prüfung etwas dauern könne, sagte sie am Montag. Die Schifffahrt sei bereits über das Versenken von Steinbrocken in dem Gebiet informiert worden.

Greenpeace wirft Steine in Wirtschaftszone ins Wasser – deshalb sind Bundesbehörden zuständig

Laut Greenpeace sind die Steine keine Gefahr für Schiffe, dafür lägen sie zu tief. Laut Greenpeace hat es bis Montagmittag kein Einschreiten seitens der Behörden gegeben. Die Umwelt-Organisation wirft die Steine in der Ausschliesslichen Wirtschaftszone ins Wasser. Deshalb sind Bundesbehörden zuständig.

Aus Sicht des Fischereiverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist die Aktion illegal. «Das ist Selbstjustiz», kritisierte der Vorsitzende Michael Schütt. Bisher seien rund 50 Felsblöcke versenkt worden, sagte ein Greenpeace-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Mit 150 bis 200 Steinbrocken könne das Schutzgebiet Adlergrund komplett vor der Grundschleppnetzfischerei geschützt werden.

Deutschland hat die Organisation zufolge bereits 2007 fast die Hälfte seiner Meeresgebiete als Schutzzonen ausgewiesen. Auch die Pläne für ein Verbot bodenzerstörender Fischerei im Schutzgebiet Adlergrund sind demnach längst fertig. Allerdings fehle der politische Wille, sie umzusetzen, prangert Greenpeace an.

Das Wichtigste in Kürze

  • Riffe und Muschelbänke werden durch das Fischen mit Grundschleppnetzen zerstört.
  • Greenpeace wirft nun zum Schutz Tonnen schwere Steinblöcke ins Schutzgebiet vor Rügen.
  • Illegal? Der Frage geht nun ein Bundesamt nach.

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