Griechische Regierung zwingt Privatkliniken zur Aufnahme von Corona-Patienten
Die griechische Regierung hat zwei Krankenhäuser in Thessaloniki angewiesen, ab Freitag 200 Betten für Covid-19-Kranke zur Verfügung zu stellen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Thessaloniki hat sich das Coronavirus zuletzt massiv ausgebreitet.
- Nun werden auch Privatkliniken gezwungen, Corona-Patienten aufzunehmen.
Die griechische Regierung zwingt zwei Privatkliniken in Thessaloniki zur Aufnahme von Corona-Patienten. Die Krankenhäuser wurden angewiesen, ab Freitag 200 Betten für Covid-19-Kranke zur Verfügung zu stellen, wie das Gesundheitsministerium in Athen mitteilte. In der zweitgrössten Stadt Griechenlands hat sich das Coronavirus zuletzt massiv ausgebreitet, einer von drei Einwohnern hat sich bereits infiziert.
Weil in den staatlichen Krankenhäusern die Betten knapp werden, bat die Regierung die Privatkliniken um Hilfe. Die Privatkliniken weigerten sich jedoch, zusätzliche Betten für Corona-Patienten zur Verfügung zu stellen. Darauf seien die Kliniken «nicht vorbereitet», sagte der Chef des Krankenhausverbands, Grigoris Sarafianos, im Fernsehsender ERT.
«Müssen Druck auf Gesundheitssystem verringern»
Auf der Grundlage eines neuen Gesetzes werden die Privatkliniken nun zwangsverpflichtet, wie Regierungssprecher Stelios Petsas sagte. «Das Gesundheitssystem steht unter Druck und die kommenden Wochen sind kritisch. Wir müssen diesen Druck verringern.»
Griechenland war vergleichsweise gut durch die erste Corona-Welle im Frühjahr gekommen. Seit Ende September steigen die Infektionszahlen aber stark an. Allein am Donnerstag wurden mehr als 3000 Neuinfektionen und 59 Todesfälle registriert. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt 1.347 Todesfälle und 85.261 Ansteckungen verzeichnet.
Um die Ausbreitung einzudämmen, hat die Regierung einen Lockdown bis Ende November und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.