Grüne fordern Frühwarnsystem für Arzneimittel-Engpässe

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Deutschland,

Angesichts der anhaltenden Lieferprobleme bei Medikamenten fordern die Grünen die Einführung eines Frühwarnsystems.

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Pillenbox - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Grosshändler sollen frühzeitig Alarm schlagen.

Künftig solle der Grosshändler bereits dann Alarm schlagen und unverzüglich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informieren, wenn er erkennt, dass sich die Regale in seinem Lager leeren und ein Lieferengpass sich abzeichnet, heisst es in dem Vorschlagspapier, aus dem die «Bild» am Donnerstag zitierte.

Ziel sei «eine gesteigerte Transparenz im Liefergeschehen von Arzneimitteln», sagte Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflegepolitik, der Zeitung. «Das ist der erste Schritt zur Besserung.» Ausserdem sieht das Papier Lagerausweitungen sowie temporäre Exportverbote vor, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

In dem Papier fordert die Partei ausserdem, dass es für Patienten keine finanzielle Mehrbelastung geben dürfe: «Selbstverständlich dürfen Patientinnen und Patienten unter den Lieferengpässen nicht auch noch finanziell leiden», zitiert die «Bild» aus dem Dokument. «Die Krankenkassen sollten im Falle einer Nicht-Lieferfähigkeit die Kosten für Ausweich-Präparate übernehmen.»

Als Lieferengpass gilt, wenn eine Arznei mindestens zwei Wochen nicht ausreichend lieferbar oder die Nachfrage grösser als das Angebot ist. Seit Jahren kommt es bei Medikamenten und Impfstoffen immer wieder zu solchen Engpässen. Betroffen waren in der Vergangenheit unter anderem Krebsmittel, Antibiotika, Schilddrüsenhormone und ein Windpockenimpfstoff.

Das Problem hat sich nach Angaben des Deutschen Apothekerverbands (ABDA) in den vergangenen Jahren ausgeweitet. Der SoVD betonte, bei den betroffenen Arzneimitteln handele es sich zum Teil um lebensnotwendige Präparate, die nicht einfach ersetzt werden könnten.

Mitte November hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Schritte zur Bekämpfung des Problems angekündigt. Der Bund will demnach bei der Verteilung von Medikamenten stärker eingreifen als bisher und zudem auf internationaler Ebene nach Lösungen suchen.

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