Intel bremst Chipfabrik-Pläne in Magdeburg
Intel verschiebt den Bau seiner Chipfabrik in Magdeburg um zwei Jahre. Finanzielle Herausforderungen und Marktentwicklungen sind die Gründe.
Der US-Konzern Intel verschiebt den Bau seiner geplanten Chipfabrik in Magdeburg. Firmenchef Pat Gelsinger kündigte eine Verzögerung von etwa zwei Jahren an. Die Entscheidung basiert auf der erwarteten Marktnachfrage, wie «ZDF» berichtet.
Intel kämpft derzeit mit finanziellen Herausforderungen. Ein umfassendes Sparprogramm wurde bereits eingeleitet. Die Verschiebung betrifft nicht nur Magdeburg, sondern auch Projekte in Polen.
Milliardeninvestition auf Eis
Ursprünglich plante Intel Investitionen von rund 30 Milliarden Euro. Der Bau von zwei Chipfabriken sollte 3000 Arbeitsplätze schaffen. Die Bundesregierung stellte Subventionen in Höhe von 9,9 Milliarden Euro in Aussicht.
Der erste Spatenstich war für dieses Jahr geplant. Nun verschiebt sich der Baustart voraussichtlich bis 2026. Intel will die Zeit nutzen, um seine Technologie weiter zu verbessern.
Trotz der Verzögerung plant Intel weiterhin, modernste Produktionsverfahren in Magdeburg einzusetzen. Diese sollen dem Unternehmen helfen, zur Konkurrenz aufzuschliessen.
Reaktionen auf die Verschiebung
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze bleibt optimistisch. Er rechnet weiterhin mit einer Intel-Ansiedlung in Magdeburg, wie «MDR» berichtet. Die Landesregierung steht im engen Austausch mit dem Unternehmen.
Die Entscheidung löste in der Bundesregierung Diskussionen aus. Es wird nun debattiert, wie die eingeplanten Subventionen verwendet werden könnten. Einige Politiker fordern eine Neuausrichtung der Förderstrategie.
Ökonomen wie Clemens Fuest vom ifo Institut hatten die hohen staatlichen Subventionen bereits zuvor kritisiert. Sie bezeichneten die Förderung als «fragwürdig», wie «tagesschau.de» berichtet.
Zukunftsperspektiven für Magdeburg
Trotz der Verzögerung bleibt das Gelände am Eulenberg attraktiv. Frank Ribbe, Geschäftsführer der High Tech Park GmbH, sieht Potenzial. Laut «MDR» gibt es für 90 Prozent der Flächen bereits Vorverträge.
Intel plant, in Magdeburg die modernsten Fertigungstechniken einzusetzen. Dazu gehört die Lithografie-Technik mit extrem-ultraviolettem Licht, wie «heise online» berichtet. Diese Technologie ist entscheidend für die Produktion hochmoderner Chips.
Intel plant zudem, in Magdeburg verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen. Ein 200-Megawatt-Batteriespeicher soll Dieselgeneratoren für die Notstromversorgung ersetzen.