Italien vor radikalem Wandel: Entscheidende Gespräche in Rom
Europa schaudert schon. Macht der Staatspräsident den Weg dennoch frei für eine der ungewöhnlichsten Regierungen in der Geschichte des Landes? Für Italien beginnt eine entscheidende Woche.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien steht vor einem Umbruch in der Regierung.
- Heute Montag wird mit entscheidenden Gesprächen zwischen der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega gerechnet.
- Mit Spannung wird erwartet, wen die Parteien als künftigen Ministerpräsidenten vorschlagen.
Elf Wochen nach der Parlamentswahl könnte die politische Hängepartie in Italien ein Ende haben. Am Montag wird mit entscheidenden Gesprächen zwischen der Fünf-Sterne-Bewegung und der Lega mit Staatschef Sergio Mattarella gerechnet. Mit Spannung wird erwartet, wen die europakritischen Parteien Mattarella nach wochenlangem Taktieren als künftigen Ministerpräsidenten vorschlagen.
Am Wochenende hatten sich Sterne-Chef Luigi Di Maio und Lega-Anführer Matteo Salvini auf einen Kandidaten geeinigt und somit die letzte Hürde für das Bündnis aus dem Weg geräumt. Mattarella muss nun nicht nur die Personalie, sondern auch das Regierungsprogramm absegnen und den Regierungsauftrag erteilen. Durch die Übereinkunft der Populisten könnte Italien nach der Wahl am 4. März doch noch eine gewählte Regierung bekommen.
Spekuliert wird, dass die Wahl der Sterne und der Lega auf Universitätsprofessor und Rechtsanwalt Giuseppe Conte gefallen sein könnte. Der 54-jährige Jurist will laut «La Repubblica» in der öffentlichen Verwaltung aufräumen und gilt als Experte im Management von krisengeschüttelten Unternehmen. Conte kommt aus dem Kreis der Fünf Sterne.