Jugend: Krieg und Inflation bereiten die grössten Sorgen
Mit einer halbjährlichen Umfrage in Deutschland versuchen Forscher herauszufinden, welche Sorgen die Jugend am meisten beschäftigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Krieg und die Inflation bereiten Jugendlichen momentan am meisten Sorgen.
- Das hat eine halbjährliche Umfrage in Deutschland ergeben.
- Bei einer erschreckend grossen Minderheit haben sich psychische Sorgen verdichtet.
Die Jugendforscher Simon Schnetzer und Klaus Hurrelmann haben in Deutschland ihre halbjährliche Umfrage durchgeführt. Dabei wurden 14- bis 29-Jährige zu ihren Ängsten, Erwartungen und zu ihrer finanziellen Situation befragt. Das Ergebnis: Sorgen sind durchaus vorhanden, viele scheinen sich aber an den «Dauerkrisenmodus» zu gewöhnen.
Der Studie zufolge hat jeder fünfte Jugendliche Schulden. Weitere Sorgen, welche die Jugend am meisten beschäftigen, sind die Inflation und der Krieg.
Dennoch zeigt sich die junge Generation mit ihrer persönlichen Situation weiterhin relativ zufrieden. Trotzdem wächst die Befürchtung, dass die Wohlstandsjahre vorbei sind. Für die halbjährlich durchgeführte Trendstudie «Jugend in Deutschland» wurden im Oktober 1027 Jugendliche und junge Erwachsene online befragt.
Viele haben Schulden
20 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen stimmten in der Befragung der Aussage zu: «Ich habe Schulden». Mehr als die Hälfte gab an, wegen der Inflation Energie zu sparen. Zum Beispiel durch weniger Heizen und kaltes Duschen und mehr preisreduzierte Waren zu kaufen.
Der Krieg in der Ukraine macht der Jugend weiterhin grosse Sorgen. Bei 38 Prozent ist die Angst «sehr gross» oder «eher gross», dass er sich auf auf ganz Europa ausweiten wird. Deutlich mehr junge Menschen als noch im Frühjahr machen sich jetzt Sorgen wegen der Inflation.
Viele junge Menschen klagen weiterhin über psychische Belastungen, wie Stress oder Antriebslosigkeit. Hier haben sich einige Umfragewerte aber auch entspannt. Der Anteil derjenigen, die lernten, ohne psychische Belastungen mit dem «Dauerkrisenmodus» umzugehen, habe sich leicht vergrössert. Das heisst es in der Studie, «
Jugend: Psychische Sorgen haben sich verfestigt
Dennoch weisen die Autoren darauf hin, dass sich bei einer «erschreckend grossen Minderheit» psychische Sorgen verfestigt und verdichtet hätten. Dringende Unterstützung sei notwendig. So berichteten 16 Prozent von Hilflosigkeit und 10 Prozent von Suizidgedanken. Das sei ein «dringendes Warnsignal».