Julen ist nicht der erste Junge der in Loch verschwindet
Julen wird seit neun Tagen vermisst. Die Rettungsversuche erinnern an eine Tragödie, die einen Sechsjährigen vor fast 38 Jahren das Leben kostete.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor fast 38 Jahren fiel in Italien ein Sechsjähriger in einen Brunnen und starb.
- Heute Mittwoch suchen Retter den kleinen Julen in einem Bohrloch in Malaga (ESP).
Vor über einer Woche fiel der kleine Julen in Malaga (ESP) in ein 107 Meter tiefes Erdloch, seitdem versuchen über 300 Helfer den Zweijährigen zu retten. Bisher ohne Erfolg: Von Julen fehlt bis auf ein paar Haare und Süssigekeiten jede Spur. Mit seinen Eltern betet die ganze Welt, das er auch nach seinem tiefen Sturz und nach den zehn Tagen noch lebt und bald sicher geborgen werden kann. Aber seine Chancen schwinden.
Auch die Eltern des sechsjährigen Alfredo Rampi hofften vor fast 38 Jahren auf ein Wunder für ihren herzkranken Sohn, erinnerten in den letzten Tagen mehrere italienische Medien. Am 10. Juni 1981 fällt der Bub in Vermicino (I) in einen 80 Meter tiefen Brunnen und bleibt tief unten stecken. Der Sechjährige kann sich zwar durch Schreie bemerkbar machen, die Rettung gestaltet sich aber wie bei Julen schwierig.
Alfredo verstummt
Bohrarbeiten für einen parallelen Rettungsschacht gehen wegen der dicken Granitschicht nur schleppend voran. Als die Helfer den Brunnen am 12. Juni endlich durch eine Querverbindung erreichen, rutscht Alfredo neun Meter tiefer. Mittlerweile ist seine Stimme nur noch ganz leise zu hören.
Erneut erreichen die Retter den Jungen, können ihn aber aufgrund des glitschigen Schlamms nicht befreien: Alfredo ist eingeklemmt. 79 Stunden nach seinem Sturz wird der Bub für «mutmasslich tot» erklärt. Erst vier Wochen später gelingt es den Helfern Alfredos Leichnam zu bergen.