Julian Assange: Briten liefern Wikileaks-Gründer an die USA aus
Die Auslieferung von Julian Assange an die USA wurde von der britischen Regierung genehmigt. Dem Wikileaks-Gründer drohen 175 Jahre Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien liefert Julian Assange an die USA aus.
- Der genaue Zeitpunkt dafür ist noch unklar.
- In den USA drohen dem Wikileaks-Gründer bis zu 175 Jahre Haft.
Die britische Regierung hat die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange an die Vereinigten Staaten genehmigt. Eine entsprechende Anweisung sei von Innenministerin Priti Patel unterschrieben worden, teilte ihr Ministerium am Freitag in London mit.
Nach jahrelangem Hin und Her vor verschiedenen Gerichten war die britische Regierung nun am Zug. Der High Court in London hatte Ende vergangenes Jahr ein zuvor wegen Suizidgefahr erlassenes Auslieferungsverbot für Assange wieder aufgehoben. Das oberste Gericht (Supreme Court) hatte eine Berufung dagegen zuletzt abgelehnt.
Julian Assange drohen bsi zu 175 Jahre Haft
Ob und wann der 50-jährige Australier ausgeliefert wird, war aber zunächst unklar. Seinen Unterstützern zufolge ist der Rechtsweg noch nicht ausgeschöpft. Sie befürchten, dass er trotz anderslautender Zusicherungen aus Washington in ein Hochsicherheitsgefängnis kommen wird.
Die US-Justiz will Julian Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, mit Whistleblowerin Chelsea Manning Geheimmaterial von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben. Damit habe er das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht.
Seine Unterstützer sehen in ihm dagegen einen investigativen Journalisten. Er habe Kriegsverbrechen ans Licht gebracht und an ihm soll nun ein Exempel statuiert werden.