Kapitänin Rackete: «Meine Festnahme hat anderen geholfen»
Die Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete sieht in ihrer vorübergehenden Festnahme auch positive Folgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Carola Rackete denkt, ihre Verhaftung habe anderen geholfen.
- Die Sea-Watch-Kapitänin spricht in einem Interview über die Folgen ihrer Inhaftierung.
Durch die grosse Aufmerksamkeit für ihren Fall seien andere Rettungen von Hilfsorganisationen schneller gelöst worden. Das sagte die 31-jährige Carola Rackete aus Niedersachsen in einem Video-Interview, das Sea-Watch heute Mittwoch veröffentlichte.
So habe das Schiff «Alan Kurdi» der Organisation Sea-Eye bei der letzten Rettung Flüchtende schnell an Malta abgeben können. Das damit diese dann auf andere EU-Länder verteilt werden.
«Direkter Zusammenhang mit meiner Verhaftung»
«Dass diese politische Möglichkeit, die für uns ausgeschlossen war, in diesem Fall jetzt möglich war, steht sicher in einem direkten Zusammenhang mit meiner Verhaftung.»
Rackete war unerlaubt mit 40 Flüchtenden in den Hafen von Lampedusa gefahren und daraufhin festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden.
Zehntausende Menschen in fast 100 Städten fordern die sofortige Aufnahme aller aus dem Mittelmeer Geretteten und einen sicheren Hafen für die #AlanKurdi - 1 Bundesregierung verweigert sich! #sb0607 #AufnahmeJetzt #RechtAufFlucht pic.twitter.com/jdOvNYVYFL
— Sea-Watch (@seawatchcrew) July 6, 2019
Ein italienisches Untersuchungsgericht hob diesen wieder auf. Bei der nächsten Anhörung am 18. Juli wolle sie darauf dringen, dass das Schiff «Sea-Watch 3» wieder freigelassen wird. Es ist derzeit festgesetzt in Sizilien.
Sea-Watch werde sich nicht entmutigen lassen und weiter auf Mission gehen. «Seenotrettung ist heute genauso nötig wie vor vier Jahren.»