Kiewer Chefunterhändler will nur aus stärkerer Position verhandeln
In der Ostukraine finden derzeit schwere Gefechte statt. Deshalb will Kiew mit weiteren Verhandlungen im Ukraine-Krieg warten.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kiewer Chefunterhändler will nur aus einer stärkeren Position verhandeln.
- Die Gefechte im Osten seien ein guter Grund für eine Unterbrechung.
Die Ukraine will nach Worten ihres Chefunterhändlers erst bei einer stärkeren Position im Krieg gegen Russland an den Verhandlungstisch zurückkehren. Für die Unterbrechung gebe es gute Gründe, solange in der Ostukraine schwere Gefechte stattfinden, sagte Dawyd Arachamija am Freitag im ukrainischen Fernsehen.
«Die Verhandlungen sollen fortgesetzt werden, wenn unsere Verhandlungsposition gestärkt ist», sagte der Fraktionsvorsitzende der Präsidentenpartei Diener des Volkes.
Die Ukraine werde vor allem dadurch stärker, «dass die Waffen, die uns von internationalen Partnern ständig versprochen werden, endlich in ausreichender Menge eintreffen».
Arachamija hatte die Kiewer Delegation in Gesprächen mit Russland in den ersten Wochen des seit 100 Tagen andauernden Krieges geführt. Der Kontakt versandete aber, als nach dem Abzug russischer Soldaten Gräueltaten in Kiewer Vororten wie Butscha bekannt wurden. Präsident Wolodymyr Selenskyj will erst wieder verhandeln, wenn russische Truppen sich wenigstens auf die Grenzen von vor dem 24. Februar zurückziehen. Er will auch mit Kremlchef Wladimir Putin direkt sprechen, was Russland bislang ablehnt.