Klimastreik: Atomkraft ist für Greta Thunberg kein Tabu
Die Klimastreikenden wollen nichts von Atomkraft wissen. Doch Vorreiterin Greta Thunberg sieht auch Vorteile in der Technologie.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Aktivistin Greta Thunberg spricht sich für Atomkraft aus.
- Sie warnt allerdings von den Gefahren der Technologie.
Geht es nach den Jungfreisinnigen, gehört das AKW-Verbot abgeschafft. Unterstützung gibt es von ETH-Forscher Horst-Michael Prasser. Für ihn ist Kernkraft eine gute Lösung für das Klima-Problem. Grund: AKWs verursachen vergleichsweise wenig CO2.
Allerdings ist man sich an der ETH nicht einig. Professor Anton Gunzinger stellt sich klar gegen Atomkraft. Sein Argument: Zu teuer, zu unsicher. Auch die Klimastreikenden sehen in der Kernkraft keine Zukunftslösung.
Doch ausgerechnet Greta Thunberg, Initiantin der Klimastreiks, spricht sich jetzt für Kernkraft aus. In einem Facebook-Post schreibt sie: «Persönlich bin ich gegen Atomenergie. Allerdings kann sie ein kleiner Teil einer grossen CO2-freien Energie-Lösung sein», schreibt sie. Dabei beruft sie sich auf den Weltklimarat.
Das ganze politische System basiere auf Wettbewerb. «Damit müssen wir aufhören. Wir müssen anfangen, zusammenzuarbeiten. Und die verbleibenden Ressourcen des Planeten teilen.»
Gerade in Ländern, wo erneuerbare Energien nicht flächendeckend eingesetzt werden können, sieht der Rat Potential für AKWs.
Thunberg weist aber auch darauf hin, dass die Energieform «extrem gefährlich, teuer und zeitintensiv » ist. Und hängt an: «Aber lasst uns mit der Debatte warten, bis wir auf das ganze Bild schauen können.»
Die Klimaaktivistin verlangt einen Systemwechsel. Sie schreibt, dass sich einige Länder nur über einzelne Massnahmen konzentrieren. «Doch das genügt nicht. Wir brauchen eine neue Denkweise.»