Karfreitag

Kreuzweg in Rom: Ukrainerin und Russin sollen Kreuz gemeinsam tragen

Am Karfreitag möchte die katholische Kirche ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine setzen. Beim Kreuzweg sollen die betroffenen Nationen vereint auftreten.

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Papst Franziskus betet den Kreuzweg auf dem leeren Platz vor dem Petersdom. Foto: Angelo Carconi/Pool ANSA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Für den Kreuzweg am Karfreitag hat der Papst ein spezielles Ereignis geplant.
  • Eine Russin und Ukrainerin sollen das Kreuz einen Teil des Weges gemeinsam tragen.
  • Das Vorhaben steht in Kritik – es wird debattiert.

Der Vatikan will bei der traditionellen Prozession an Karfreitag ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine setzen. Bei einem Teil vom Kreuzweg am Kolosseum sollen laut «katholisch.de» eine Ukrainerin und eine Russin gemeinsam das Kreuz tragen.

Das gab der Heilige Stuhl am Montag bei der Veröffentlichung des Programms für die Andacht am Freitagabend bekannt. Die zwei Frauen übernehmen demnach für die vorletzte der insgesamt 14 Stationen das Kreuz. Das letzte Stück des Weges soll dann eine Familie von Migranten gehen.

Kreuzweg nach zweijähriger Pause

Nach zwei Jahren Corona-Pause soll der Kreuzweg am Karfreitag (21.15 Uhr) erstmals wieder als bewegende Feier öffentlich am Kolosseum zelebriert werden. Auch Papst Franziskus wird vor dem weltberühmten, antiken Bauwerk erwartet. Die katholische Kirche erinnert mit den 14 Stationen des Kreuzweges an die Leiden und den Tod Jesu.

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Papst Franziskus fordert Ende des Ukraine-Kriegs. - dpa

Der Papst fordert seit dem Angriff Russlands ein Ende der Kämpfe in der Ukraine. An Palmsonntag forderte er eine Waffenruhe für die Osterzeit.

Vorhaben wird kritisiert

Der päpstliche Botschafter in Kiew, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, ist skeptisch: Er habe Bedenken, dass eine Ukrainerin und eine Russin vor dem Kolosseum gemeinsam das Kreuz tragen sollen. So wurde er vom Portal Religious Information Service of Ukraine zitiert.

Was halten Sie von der Idee?

Antonio Spadaro, Chefredakteur der Jesuiten-Zeitschrift «Civilta cattolica» hält dagegen. Gemäss ihm ist Papst Franziskus Seelsorger – und kein Politiker. «Er handelt im Geist des Evangeliums und der Versöhnung, auch gegen jede sichtbare Hoffnung.» Dies schreibt er in einem Beitrag für die Zeitung «Il Manifesto».

Ukrainerin und Russin sind befreundet

Die gemäss «katholisch.de» befreundeten Krankenpflegerinnen, die das schlichte, schwarze Holzkreuz tragen sollen, leben beide in Rom. Während der Zeremonie sollen sie einen Text vorlesen: «Warum hast du uns im Stich gelassen? Warum hast du unsere Völker im Stich gelassen?»

Zudem soll ein Gebet zu Gott ausgesprochen werden. «Gib, dass die von Tränen und Blut verwüsteten Familien an die Kraft der Vergebung glauben können. Und mache uns alle zu Erbauern von Frieden und Harmonie.»

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