Kulturkanäle 3sat und Arte vor möglicher Fusion
Geht es nach der deutschen Medienpolitik, sollen die Kultursender Arte und 3sat zusammengeführt werden. Doch es regt sich Widerstand gegen die Sparmassnahmen.
Die deutschen Bundesländer haben eine Bombe platzen lassen. Sie erwägen eine Fusion der Kulturkanäle 3sat und Arte, wie «nmz.de» berichtet.
Der Vorschlag ist Teil einer geplanten Rundfunkreform von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Laut «nmz.de» sollen die Inhalte von 3sat möglicherweise in das Arte-Programm überführt werden.
Schweizer Zurückhaltung
Die Schweiz hält sich in dieser Debatte bedeckt und lässt damit Raum für Spekulationen. «SRF äussert sich nicht zur laufenden Rundfunkreform in Deutschland», zitiert die «Deutsche Presse-Agentur» das Schweizer Radio und Fernsehen.
Der Schweizer Beitrag zu 3sat ist nicht unerheblich. Laut «nmz.de» steuert die Schweizer SRG mit dem Sender SRF 10 Prozent der Sendungen bei.
Österreich zeigt sich gesprächsbereit
Im Gegensatz zur Schweiz zeigt sich Österreich gesprächsbereit. Der ORF plane einen «intensiven Austausch» mit den Partnersendern, wie die «Deutsche Presse-Agentur» berichtet.
Für den ORF ist 3sat ein wichtiges Fenster in den deutschsprachigen Raum. Der Sender betont laut «Deutsche Presse-Agentur» die Bedeutung des kulturellen Austauschs. Eine Fusion könnte diese Plattform gefährden.
3sat vor ungewisser Zukunft
Die Fusionspläne stossen auch auf Widerstand. Der Deutsche Journalisten-Verband fordert laut «nmz.de» die Streichung des entsprechenden Passus.
Auch eine Online-Petition für den Erhalt des Senders wurde gestartet. Zu den prominenten Erstunterzeichnern gehören unter anderem die Oscar-Preisträgerin Sandra Hüller und die Schriftstellerin und Politikerin Sibylle Berg.
https://t.co/Lb2SRRPIrC pic.twitter.com/XNj2ukV0sV
— Sibylle Berg (@SibylleBerg) October 2, 2024
Derweil zeigte sich 3sat-Chefin Natalie Müller-Elmau überrascht von dem Vorstoss. Laut «nmz.de» fehle ihr die Vorstellung, wie eine Fusion funktionieren solle, schliesslich hätten beide Sender bereits ein volles 24-Stunden-Programm.
Laut «nmz.de» läuft derzeit eine Anhörungsphase in Deutschland, im Sommer nächsten Jahres könnte die Reform in Kraft treten. Hierfür müssten alle Ministerpräsidenten und Landtage dem Vorschlag zustimmen.