«Wir brauchen keine Hilfe von aussen»: Italiens Innenminister Salvini fordert keine Unterstützung, auch nicht von Russland.
Italiens Innenminister Matteo Salvini spricht und gestikuliert während einer Pressekonferenz.
Italiens Innenminister Matteo Salvini spricht und gestikuliert während einer Pressekonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini betont die Eigenständigkeit seines Landes.
  • Zuvor wurde spekuliert, er wolle Geld aus Russland annehmen.
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Das hoch verschuldete Italien hat nach Worten von Vize-Regierungschef Matteo Salvini keine finanzielle Unterstützung von Russland erbeten. «Wir brauchen keine Hilfe von aussen», sagte Salvini heute Donnerstag am Rande einer Konferenz in Verona (IT).

Der Chef der rechten Lega kommentierte damit Spekulationen, dass die Regierung in Rom versuchen könnte, russische Investoren zum Kauf von italienischen Staatsanleihen zu bewegen. An den Finanzmärkten herrscht die Sorge, dass Italiens Streit mit der EU-Kommission über die Haushaltspläne für 2019 sich zu einer neuen Schuldenkrise zuspitzen könnte.

Italien werde nicht aus Euro austreten

Heute Donnerstag kam es allerdings zu einer leichten Erholung. Die Kurse der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen legten zu. Hintergrund waren Äusserungen des Chefs der 5-Sterne-Bewegung, die zusammen mit Lega die Regierung bildet. Luigi Di Maio bekräftigte zwar, dass eine Änderung des Budgetplans für die Koalition nicht infrage komme.

Er unterstrich zugleich aber, dass Italien nicht aus der Eurozone aussteigen wolle. «Die Märkte sind nicht besorgt, weil Italien die EU-Haushaltsregeln nicht respektiert», sagte er. «Investoren machen sich Sorgen wegen falscher Geschichten, wonach Italien den Euro verlassen will. Das ist nicht der Fall.»

Neue Arten der Hilfeleistungen 

Salvini ergänzte, sollten eine Bank oder ein Unternehmen in Schwierigkeiten kommen, sei die Regierung zur Unterstützung bereit. Mögliche Hilfen würden aber anders aussehen als in der Vergangenheit.

An der Mailänder Börse stehen insbesondere Bankaktien im Fokus. Anleger befürchten, dass die Institute in Probleme geraten könnten, wenn der Wertverlust italienischer Staatsanleihen ihre Bilanzen schwächt.

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