Nach Tod von Ärztin: Österreich will Hass im Netz verstärkt verfolgen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Tod der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr beschäftigt Politik und Justiz in Österreich.
- Die Sicherheitsbehörden sollen jetzt im Kampf gegen Hass im Netz stärker aufrüsten.
- Justizministerin Alma Zadic (Grüne) kündigte an, mehr Ressourcen bereitzustellen.
Justizministerin Alma Zadic (Grüne) kündigte am Samstag an, dass sie gemeinsam mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) daran arbeiten werde, jeder Polizeidienstelle und Staatsanwaltschaft die nötigen Ressourcen und Werkzeuge zu geben, um alle Opfer ernst zu nehmen und Täter zeitnah zur Rechenschaft zu ziehen. «Diese Ausforschung dauert oft zu lange, was für Betroffene natürlich extrem belastend ist», sagte sie.
Tod beschäftigt Österreich
Die im Kampf gegen die Corona-Pandemie engagierte Ärztin Lisa-Maria Kellermayr war monatelang massiven Morddrohungen aus der Szene der Massnahmengegner ausgesetzt und hatte sich deshalb an die Polizei gewandt.
Seit dem Suizid der 36-jährigen Medizinerin vor rund einer Woche sind Österreichs Behörden mit dem Vorwurf konfrontiert, sich zu wenig um den Fall gekümmert zu haben.
Ermittlungen laufen inzwischen auch in Deutschland. Am Freitag wurde in Oberbayern die Wohnung eines 59-jährigen Mannes durchsucht, dem die Bedrohung und Nachstellung Kellermayrs vorgeworfen wird.