Nawalny-Freund: So kann Wladimir Putin zu Fall gebracht werden
Russland steht unter der strengen Kontrolle von Wladimir Putin. Aber: Er kann zu Fall gebracht werden. Einfach nicht kurzfristig, erklärt ein Bürgerrechtler.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit zwei Jahrzehnten ist Wladimir Putin in Russland an der Macht.
- Experten zufolge dürfte sich sein Einfluss auf das Land auch nicht so schnell ändern.
- Allerdings gibt es noch Taktiken, die einen Versuch wert wären, so ein Nawalny-Vertrauter.
Wladimir Putin regiert Russland seit zwei Jahrzehnten – und das zunehmend autokratisch. Viele hoffen auf ein Ende seiner Herrschaft und damit auch auf ein Ende des Ukraine-Kriegs. Doch wie realistisch ist das?
Leonid Wolkow, ein russischer Bürgerrechtler und enger Vertrauter des verstorbenen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny, hat eine ernüchternde Antwort auf diese Frage. In einem Gespräch mit «Bild» sagte er: «Aktuell sieht Putin sehr stark aus, da sieht man keine Möglichkeit, ihn zu stürzen.»
Trotz internationaler Sanktionen und innenpolitischer Opposition scheint das Staatsoberhaupt sowohl wirtschaftlich als auch politisch erfolgreich zu sein. Einschliesslich seiner Gewalttaten im Ausland.
Es gibt «kein magisches Mittel» gegen Wladimir Putin
Nach Ansicht von Wolkow kann Putins Herrschaft nicht allein durch militärische Mittel oder westliche Sanktionen beendet werden. Auch nicht durch den Druck der eigenen Bevölkerung. Er betont: «Es gibt keine Hoffnung, dass es eine einfache Lösung gibt.» Kein «magisches Mittel».
Der Russe sieht jedoch einen möglichen Weg, um Wladimir Putin langfristig zu Fall zu bringen. Wird er mit vielen Problemen an verschiedenen Fronten konfrontiert, könnte er diese nicht mehr alle lösen. Was letztlich zum Sieg des Westens führen würde.
«Es gibt viele Fronten, an denen wir gegen Putin kämpfen können», sagt Wolkow. Die Ukraine wehrt sich militärisch. Die russische Opposition versucht, die öffentliche Meinung im Land zu ändern. Und der Westen sollte sein Bestes tun, um der Ukraine zu helfen – etwa durch Sanktionen.
Westen soll Gelegenheit verpasst haben
Laut Wolkow hat der Westen bereits eine Chance verpasst, Putin zu stürzen. Im späten Herbst 2022. Damals waren die russischen Eliten unsicher über ihre weitere Unterstützung für Wladimir Putin. Damals hatte die Armee gerade zwei schwere militärische Niederlagen erlitten.
Der Westen hätte deutlicher signalisieren sollen, dass es Zeit sei, das sinkende Schiff zu verlassen, ist Wolkow überzeugt. Aber: «Das wurde leider nicht gemacht.»