Onkel von Syriens Machthaber Assad erneut in Paris vor Gericht
Ein Onkel des syrischen Machthabers Baschar al-Assad wehrt sich vor einem Pariser Gericht gegen seine Verurteilung zu einer Haftstrafe: Das Berufungsverfahren gegen Rifaat al-Assad wegen Geldwäsche und Unterschlagung begann am Mittwoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Rifaat al-Assad in erster Instanz wegen Geldwäsche zu Haftstrafe verurteilt.
Der heute 83-Jährige war in erster Instanz zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er mit veruntreuten syrischen Staatsgeldern illegal Immobilien im Wert von 90 Millionen Euro in Frankreich gekauft haben soll. Er weist die Vorwürfe zurück.
Rifaat al-Assad blieb dem Prozessauftakt fern, seine Anwälte machten dafür gesundheitliche Gründe geltend. In erster Instanz hatte ein Pariser Gericht im Juni 2020 angeordnet, von ihm in Frankreich erworbene Immobilien zu beschlagnahmen. Dazu gehören ein Schloss, Gestüte, zwei vornehme Pariser Stadthäuser und rund 40 Wohnungen. Die Mittel dafür soll er noch bis zum Jahr 2016 in Syrien hinterzogen haben.
Rifaat al-Assad ist der jüngere Bruder des früheren syrischen Staatschefs Hafis al-Assad, des im Jahr 2000 gestorbenen Vaters von Baschar al-Assad. Rifaat lebt seit einem missglückten Putsch gegen seinen Bruder 1984 im Exil. Er hielt sich zunächst in der Schweiz auf und dann unter anderem in Frankreich. Heute lebt er in Grossbritannien.
In Spanien droht Rifaat al-Assad ein ähnliches Verfahren wegen Geldwäsche, in der Schweiz wird zudem wegen Kriegsverbrechen gegen ihn ermittelt.