Partnerin warnt: Auslieferung Assanges wäre juristisches Desaster

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Grossbritannien,

In Kürze will ein Gericht in London über die Auslieferung von Julian Assange in die USA entscheiden. Menschenrechtler und Politiker warnen

julian assange
Wikileaks-Gründer Julian Assange auf dem Balkon der Botschaft Ecuadors in London. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kürze wird in London über die Auslieferung von Julian Assange an die USA entschieden.
  • Menschenrechtler und Politiker warnen, dem Wikileaks-Gründer drohe ein unfairer Prozess.

Am Montag will das zuständige Gericht in London seine Entscheidung über den Auslieferungsantrag der US-Justiz zu Julian Assange verkünden. Nach Ansicht der Partnerin des Wikileaks-Gründers wäre dies ein politisches und juristisches Desaster für Grossbritannien.

Die Anwältin Stella Moris, die zwei gemeinsame Söhne mit Assange hat, in einem Gastbeitrag für die «Mail on Sunday»: «Ich denke, dass es nicht nur eine unvorstellbare Farce wäre. Sondern dass das Urteil auch politisch und juristisch desaströs für Grossbritannien wäre»,

Breiter Widerstand gegen Assanges Auslieferung

Etliche Politiker, Menschenrechtler und andere Organisationen sprachen sich zuletzt für die Freilassung Assanges aus. «Es würde die Regeln neu schreiben, was hier veröffentlicht werden darf», schrieb Moris in Bezug auf eine mögliche Auslieferung.

Juristen und die Organisation Reporter ohne Grenzen hatten gewarnt, dem 49-jährigen Australier stünde in den USA kein faires Verfahren bevor. Auch am Verfahren in London gab es Kritik – etwa am mangelnden Zugang von unterstützenden Organisationen und Journalisten. Assange selbst sitzt derzeit im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh.

Chelsea Manning Bradley
Die heute 31 Jahre alte Manning sass bereits sieben Jahre lang in US-Militärhaft. Foto: Jens Kalaene - dpa-infocom GmbH

Dier Vorwurf der US-Justiz lautet: Assange habe gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen und veröffentlicht. Der 49-Jährige habe damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht, so der Vorwurf. Seine Unterstützer sehen in ihm hingegen einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat.

«Das morgige Urteil kommt nur vier Tage nach dem Brexit», hiess es im Beitrag von Assanges Partnerin am Sonntag. «Es könnte als Metapher für den Brexit taugen: Werden britische Werte sich gegenüber Einmischung von aussen behaupten? Oder wird Grossbritannien und sein Volk von anderen herumgeschubst?»

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