Krebs

Plan gegen den Krebs: EU soll bis 2040 nahezu rauchfrei werden

Keystone-SDA
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Belgien,

«Tabakfreie Generation» – So lautet das Ziel der EU-Kommission. Bis 2040 sollen innerhalb der EU nur noch fünf Prozent der Bevölkerung rauchen.

ARCHIV - Eine Hand hält eine Zigarette. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa
ARCHIV - Eine Hand hält eine Zigarette. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa - sda - Keystone/ZB/Jens Kalaene

Das Wichtigste in Kürze

  • Tabak und Alkohol sollen teurer und somit unattraktiver gemacht werden.
  • Bis 2040 sollen Europaweit nur noch fünf Prozent rauchen.
  • Bis 2025 sollen 90 % der Risikopatienten Chance auf einen Früherkennungstest erhalten.

Im Kampf gegen den Krebs will die EU-Kommission die Raucherquote drastisch drücken und deshalb Tabak weiter reglementieren und teurer machen. Bis 2040 soll der Anteil der Raucher in der Europäischen Union von heute 25 Prozent auf unter fünf Prozent sinken.

Auch Preise für Alkohol könnten steigen, um riskanten Konsum und Krebsgefahren einzudämmen. Beides ist Teil eines europäischen Plans gegen den Krebs. Dieser wurde am Mittwoch von der EU-Kommission vorgelegt.

Hohe Sterberate

2020 wurde nach offiziellen Angaben bei 2,7 Millionen Menschen in der EU Krebs entdeckt.

1,3 Millionen Patienten starben an der in vielen Varianten auftretenden Krankheit. Für Deutschland veröffentlichte das Statistische Bundesamt am Mittwoch die Zahlen für 2019. Demnach starben in dem Jahr rund 231'000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung.125'000 Männer und 106'000 Frauen.

EU
Die EU will bis 2050 klimaneutral werden. Das heisst alle Treibhausgase vermeiden oder speichern. - dpa

Krebs ist damit in Deutschland die Ursache für ein Viertel aller Todesfälle. Lungen- und Bronchialkrebs war unter den Krebs-Todesfällen am häufigsten.

«Tabakfreie Generation»

Bei der Vorbeugung nimmt die EU-Kommission deshalb erneut den Tabak ins Visier. Nach ihren Angaben ist dieser für 15 bis 20 Prozent aller Krebserkrankungen in der EU verantwortlich. Ziel sei eine «tabakfreie Generation», sagte Kommissionsvize Margaritis Schinas.

Konkret will die Kommission im Kampf gegen das Rauchen bei Tabak Produktstandards verschärfen. Auch die Mindestbesteuerung soll angepasst werden. Ausserdem will mach gegen Tabakwerbung in sozialen Medien und beim Sponsoring vorgehen.

Verschärfter Alkoholkonsum

Auch Alkohol ist aus Sicht der Kommission als Krebsrisiko unterschätzt. Deshalb wolle man mit den EU-Staaten dafür sorgen, dass Alkohol weniger preiswert und weniger verfügbar ist. Ausserdem soll die Werbung eingeschränkt und besser über Risiken aufgeklärt werden.

Rauchen
Eine Frau raucht eine Zigarette. - dpa

Auch hier sollen EU-Steuerregeln unter die Lupe genommen werden. Man werde zudem Gesundheitshinweise auf alkoholischen Getränken vorschlagen, sagte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Früherkennungstests als Prävention

Der Plan gegen den Krebs ist aber weit umfassender. Neben der Prävention sollen auch Behandlung und Nachbehandlung verbessert werden. Derzeit seien die Überlebenschancen in den 27 EU-Staaten unterschiedlich, erklärten die Kommissare.

Deshalb schlugen sie folgendes vor: In allen EU-Staaten bis 2025 soll sichergestellt werden, dass mindestens 90 Prozent der Risikogruppen Früherkennungstests angeboten werden.

Bis 2030 sollen 90 Prozent der betroffenen Patienten Zugang zu nationalen Krebszentren haben, die in der EU vernetzt sein sollten.

Impfungen gegen Krebs

Zur Vorbeugung sollen Impfungen gegen bestimmte Krebsarten stark ausgeweitet werden. Bei Mädchen, für die es eine Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs gibt, soll bis 2030 eine Impfquote von 90 Prozent erreicht sein. Zudem sollen auch die Risikofaktoren Umweltverschmutzung, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel gezielt bekämpft werden.

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, will sich verstärkt einsetzen, dass langjährige Raucher aufhören. «Ich arbeite daran, genau diese Zielgruppe noch besser zu erreichen. Ihnen bestehende und neue Hilfsangebote aufzuzeigen», sagte Ludwig der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «In der aktuellen Situation, mitten in einer Pandemie, ist es umso wichtiger, auf sich und seine Gesundheit zu achten.»

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