Tausende Prager bekommen eine neue Post-Anschrift. Der Grund: Die Stadt benennt eine Strasse wegen des Ukraine-Kriegs um.
ARCHIV - Touristen über der Karlsbrücke: Im Hintergrund ist die Prager Burg zu sehen (Symbolbild). Foto: Monika Skolimowska/dpa
ARCHIV - Touristen über der Karlsbrücke: Im Hintergrund ist die Prager Burg zu sehen (Symbolbild). Foto: Monika Skolimowska/dpa - sda - Keystone/dpa-Zentralbild/Monika Skolimowska

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konevova-Strasse in Prag bekommt ab Oktober einen neuen Namen.
  • Künftig soll die Strasse Hartigova heissen.
  • Grund für den Namenswechsel ist der Ukraine-Krieg.
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Rund 5000 Bewohner Prags müssen sich bald an eine neue Anschrift gewöhnen: Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erhält die bisher nach dem sowjetischen General Iwan Stepanowitsch Konew benannte Strasse einen neuen Namen. Die Konevova-Strasse solle ab Oktober umbenannt werden, beschloss der Stadtrat, wie ein Sprecher am Montag sagte.

Für die Anwohner der rund 3,4 Kilometer langen Hauptverbindungsachse ist der Schritt mit Unannehmlichkeiten verbunden: Sie sind verpflichtet, ihren Personalausweis und andere Dokumente binnen sechs Monaten umzutauschen.

Betroffen sind zudem Hunderte Firmen und Geschäfte. Künftig heisst die Strasse in der tschechischen Hauptstadt Hartigova – benannt nach einem früheren Bürgermeister des heutigen Stadtteils Zizkov, Karel Hartig (1833-1905).

Bereits im April 2020 war eine überlebensgrosse Statue für Konew (1897-1973) auf dem Prager Platz der Interbrigaden entfernt worden. Die russische Botschaft sprach damals von einem «Akt des Vandalismus».

Der Marschall der Sowjetunion hatte mit seinen Truppen im Zweiten Weltkrieg an der Schlacht um Berlin teilgenommen, bevor er im Mai 1945 Prag befreite. Während des Mauerbaus im August 1961 war Konew Oberkommandierender der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.

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