Italien setzt in Pandemie verstärkt auf Technik
Um sich selbst vor einer Corona-Infektion zu schützen, setzen Ärzte und Pflegepersonal im Norden Italiens nun verstärkt auf den Einsatz von Robotern.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Norden Italiens werden immer mehr Roboter eingesetzt.
- Somit werden Ärzte und das Pflegepersonal vor dem Coronavirus geschützt.
- Bisher sind mindestens 70 Mediziner in Italien am Coronavirus gestorben.
Die Maschinen, die entfernt an die Statur eines Menschen erinnern, können etwa den Puls der hochansteckenden Patienten messen - die Ergebnisse auf den Bildschirmen erlauben es den Medizinern, sich selbst aus den Patientenzimmern fernzuhalten und die wichtige Daten in einem separaten Raum abzulesen.
«Roboter sind unermüdliche Assistenten, die sich nicht anstecken und nicht krank werden können», sagte der Chef der Intensivstation im Circolo-Krankenhaus im norditalienischen Varese, Francesco Dentali. «Ärzte und Krankenschwestern sind durch das Virus schwer getroffen worden - die Tatsache, dass die Roboter sich nicht infizieren können, ist eine grosse Errungenschaft.»
Mindestens 70 Ärzte in Italien gestorben
Einige der Roboter sind weiss und haben Bildschirme und Sensoren anstatt eines menschlichen Kopfes. Andere sind einfacher gebaut und erinnern ein wenig an einen schwarzen Besenstiel auf Rädern.
Nach Angaben der italienischen Ärztevereinigung vom Freitag sind während der Pandemie bereits mindestens 70 Ärzte und Pflegekräfte in dem Land gestorben. Es wird vermutet, dass die Mehrheit von ihnen noch am Leben wäre, wenn sie sich besser hätten schützen können.
In Italien sind bereits knapp 14'700 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben - so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Ärzte bezweifeln die offiziellen Zahlen aber und gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Toten in der Lombardei doppelt so hoch sein könnte.