Sängerin Aya Nakamura wird in Frankreich rassistisch beschimpft

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Frankreich,

Seit bekannt wurde, dass Aya Nakamura zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris singen soll, wird sie von rechter Seite rassistisch angefeindet.

Aya Nakamura
Die französische Sängerin Aya Nakamura. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die französische Sängerin Aya Nakamura sieht sich rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.
  • Nicht jedem gefällt, dass sie zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris singen soll.
  • Zahlreiche Prominente stellen sich demonstrativ hinter Nakamura.

Sie ist die meistgehörte französische Sängerin im Ausland und dort vor allem bei jungen Menschen so bekannt wie Édith Piaf: Aya Nakamura. Kein Wunder also, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sie zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris singen lassen will. Und zwar ein Lied eben jener französischen Chanson-Legende Édith Piaf.

Doch das kommt nicht bei allen Franzosen gut an. Vor allem nicht im rechten Lager.

Marion Maréchal
Marion Maréchal. - keystone

Seit Tagen sieht sich Nakamura rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt. Marion Maréchal, für die rechtpopulistische Partei «Reconquête» (Rückeroberung) Spitzenkandidatin bei den Europawahlen, wetterte gegen die 28-Jährige. Sie singe nicht auf Französisch, sagte die Enkelin von Jean-Marie Le Pen, die einst den rechtsextremen Front National mitgründete.

Von Protesten der rechtsidentitären Vereinigung «Les Natifs» (Die Einheimischen) berichtet zudem die «FAZ». Bei einer Demo in Paris beklagten sie eine «Afrikanisierung» des Landes.

Stars stellen sich hinter Aya Nakamura

Zahlreiche Prominente und Musikstars stellten sich rasch hinter Aya Nakamura. Sängerin Carla Bruni, Ehefrau von Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, teilte auf Instagram ein Foto Nakamuras im französischen Nationaltrikot.

Aya Nakamura
Sängerin Carla Bruni teilte auf Instagram ein Foto von Aya Nakamura im französischen Nationaltrikot. - Instagram/@carlabruniofficial

Sänger Benjamin Biolay lobte Nakamuras «ungeheuerliches Talent». «Nun machen die Faschisten sie kaputt», beklagte er.

Der frühere Fussball-Nationalspieler Lilian Thuram sagte, Nakamura sei «die Beste» und verdiene es, Frankreich zu vertreten.

Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati sprach von «Angriffen aus reinem Rassismus heraus». Sie verurteilte die Anfeindungen und nannte sie «inakzeptabel und eine Straftat».

Geboren in Mali, aufgewachsen in Frankreich

Aya Nakamura wurde in Mali geboren und zog mit ihren Eltern im Kindesalter nach Frankreich. Sie wuchs in der Nähe von Paris auf.

Das Video zu ihrem Hit «Djadja» wurde auf Youtube fast eine Milliarde Mal angesehen. Auf Instagram zählt sie 3,8 Millionen Follower.

Zweimal gewann Nakamura den MTV Europe Music Award.

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