Die Ausweitung der deutschen Grenzkontrollen an diesem Montag hat in den Nachbarländern Bedenken ausgelöst. Laut Scholz zeigen diese aber auch Verständnis.
Olaf Scholz
Zum Auftakt seiner Zentralasien-Reise trifft der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (l) Usbekistans Präsident Shavkat Mirziyoyev (r). - keystone

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stösst bei Gesprächen mit den Nachbarländern über die anstehende Ausweitung der deutschen Grenzkontrollen nach eigenen Worten auf Verständnis für das Bestreben, die irreguläre Zuwanderung unter Kontrolle zu kriegen.

Er habe «begonnen, mit den Chefs der Nachbarländer sehr sorgfältig zu sprechen, übrigens auch mit der Präsidentin der Europäischen Kommission», sagte er dazu auf seiner Usbekistan-Reise in Samarkand vor Journalisten. Zuvor hatten Österreich und Polen Bedenken angemeldet.

Scholz: Verständnis in Nachbarländern trotz anfänglicher Bedenken

«Alle wissen, dass wir uns im Rahmen des europäischen Rechts bewegen, aber da unsere Möglichkeiten maximal ausnutzen. Das ist auch notwendig», erklärte Scholz. «Alle verstehen, dass die Zahl derjenigen, die nach Deutschland kommen, zu gross ist und dass es deshalb ein nachvollziehbares Interesse der deutschen Regierung ist, dafür zu sorgen, dass wir diese Dinge durch ein gutes Management irregulärer Migration in den Griff kriegen. Dazu gehört auch dieses neue Prinzip an allen deutschen Grenzen, solche Kontrollen durchzuführen.»

Faeser Olaf Scholz
Die Grenzkontrollen sollen laut Faeser möglichst wenig Einfluss auf den Verkehr nehmen. (Archivbild) - keystone

Die Scholz begleitende Innenministerin Nancy Faeser (SPD) ergänzte: «Diese Massnahme ist aus meiner Sicht dringend erforderlich, um die irreguläre Migration weiter zurückzudrehen.»

Faeser verspricht minimalinvasive Grenzkontrollen

Die Bundespolizei werde die Kontrollen wie während der Fussball-Europameisterschaft so gestalten, dass sie nicht zu viel Einfluss auf den Verkehr und etwa Pendler hätten. Das gelte auch für andere Lebenszusammenhänge, etwa, wenn jemand Kinder auf der anderen Grenzseite zu betreuen habe. «Wir werden das so minimalinvasiv wie möglich machen», versprach Faeser.

Soll die Schweiz ebenfalls verstärkte Grenzkontrollen einführen?

Deutschland weitet die bereits laufenden Grenzkontrollen im Osten und Süden des Landes an diesem Montag auf alle Landgrenzen aus, auch die im Westen und Norden. Die Bundespolizei kann dann Reisende also auch bei der Einreise aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Dänemark kontrollieren. Bisher macht sie das nur an den Grenzen zu Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz und Frankreich.

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