Schweizerin berichtet von Mallorca-Unwetter: «Wie eine Sturzflut»
Innert einer Stunde fielen auf Mallorca bis zu 53 Liter Regen pro Quadratmeter, der Flughafen stand unter Wasser. Eine Schweizerin berichtet vom Chaos.
Das Wichtigste in Kürze
- Gestern braute sich auf Mallorca eine Unwetterfront zusammen, die sich schlagartig entlud.
- Die Landebahnen am Flughafen waren überschwemmt, Flüge konnten weder landen noch starten.
- Eine Schweizer Wirtin berichtet: «Die Deutschen feierten trotzdem.»
Für einmal waren es nicht die Touristinnen und Touristen, die Mallorca fluten. Am Dienstag entlud sich auf der spanischen Party-Insel ein Mega-Unwetter. Dieses sorgte für Überschwemmungen und Chaos – insbesondere am Flughafen.
Die Schweizerin Beatrice Ciccardini betreibt am Ballermann das Restaurant «Zur Krone». Gegenüber Nau.ch berichtet sie vom Unwetter: «Es war wie eine Sturzflut: Plötzlich erschien eine dunkle Wolke am Himmel, die sich dann blitzartig entlud.»
Das ist keine Übertreibung, wie Daten des lokalen Wetterdiensts Aemet zeigen: Innert einer Stunde fielen auf Malle bis zu 43 Liter Regen pro Quadratmeter! Rund um den Flughafen waren es sogar 53 Liter.
Am Ballermann an der Playa de Palma habe es stark geregnet, doch es blieb verhältnismässig ruhig, sagt Ciccardini. Anders am Badeort S’Arenal oder am Flughafen. «Dort stand alles unter Wasser.»
Bilder auf Social Media zeigen: Das Duty-Free wurde komplett überschwemmt. Ganze Landebahnen standen unter Wasser.
Dies tat der Stimmung des Flughafenpersonals aber keinen Abbruch. Ein Video zeigt, wie ein Mitarbeiter in gelber Weste ins Wasser springt.
Und auch auf die Laune der Touristinnen und Touristen habe das Unwetter kaum geschlagen, sagt die Schweizerin. «Die meisten Gäste fanden das Unwetter ganz lustig. Es ist ja auch nichts Schlimmes passiert.»
Insbesondere die Deutschen hätten das Beste aus der Situation gemacht. «Sie gingen einfach irgendwo in ein Lokal – und tranken und sangen und tanzten.»
100 von 900 Flügen verspätet
Weniger ausgelassen war die Stimmung am Flughafen selbst. Von insgesamt 900 Flügen waren 100 von Umleitungen und Annullierungen betroffen, wie der Flughafenbetreiber gegenüber Nau.ch bestätigt.
Inzwischen konnte der Flugverkehr wieder aufgenommen werden. Doch Verspätungen sind noch immer möglich.
Wer von der Schweiz aus auf die Party-Insel wollte oder seine Heimreise antreten wollte, musste mit Verspätungen rechnen.
Schweizer Airlines mit Verspätungen
Die Fluggesellschaft Swiss teilt auf Anfrage mit: «Swiss führte gestern zwei Flüge von Zürich nach Palma de Mallorca und zurück durch. Beide Umläufe sind aufgrund des Wetters über Mallorca mit rund zwei Stunden Verspätung in Zürich gelandet.»
Die Schweizer Chair Airlines sagt: «Es sind keine Fluggäste von uns gestrandet. Auch mussten keine Passagiere umgebucht werden. Der Betriebsunterbruch führte lediglich zu einer Verspätung des Rückfluges nach Zürich.»
Hotelplan lässt ausrichten, dass die Ferien wie geplant stattfinden können. Alle Kundinnen und Kunden hätten ihre Heimreise antreten können. «Teilweise mit Verspätung.»
Das bestätigt auch Kuoni – und teilt mit: «Der Pikettdienst von Kuoni ist in dieser Sache bisher nicht kontaktiert worden.»