Sebastian Kurz verlängert Lockdown
Das Wichtigste in Kürze
- Aufgrund der verschärften Corona-Lage hat Österreich den harten Lockdown verlängert.
- Sebastian Kurz will am 8. Februar Handel und Museen wieder öffnen.
Österreich verlängert den Corona-Lockdown bis mindestens 7. Februar. Bundeskanzler Sebastian Kurz begründete dies am Sonntag in Wien damit, dass die Corona-Mutationen auch in Österreich angekommen seien. Die Lage habe sich nochmals deutlich verschärft.
Ziel sei nun, vom 8. Februar an Handel und Museen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder zu öffnen. Auch Dienstleistungsbetriebe wie Friseure sollen dann wieder arbeiten dürfen.
«Schwierigste Phase der Pandemie»
Allerdings müssten die täglich gemeldeten Neuinfektionen deutlich sinken, fügte Sebastian Kurz hinzu. So lange blieben Ausgangsbeschränkungen in Kraft und Schulen im Fernunterricht. Skipisten und Eislaufplätze sind hingegen weiterhin geöffnet.
Ursprünglich waren Lockerungen zum 25. Januar geplant. Aufgrund der neuen, in Grossbritannien entdeckten Virus-Mutation hatten Experten gewarnt, zu früh zu öffnen. Die ansteckende Virus-Variante sei ersten Erkenntnissen bereits relativ stark in Österreich verbreitet.
In den kommenden zehn Wochen würde das Virus noch sehr viel von den Österreichern abverlangen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. «Es wird die schwierigste Phase der Pandemie werden.»
Sebastian Kurz zeigt sich optimistisch
Knapp drei Wochen nach Beginn des jüngsten harten Lockdowns lag die Zahl der Neuinfektionen am Sonntag bei 1267. Die Sieben-Tages-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektion pro 100'000 Einwohner – hatte sich zuletzt zwischen 130 und 150 eingependelt. Sebastian Kurz nannte als Zielwert, am Ende des Lockdowns noch 600 bis 700 Neuinfektionen pro Tag zu haben.
Seit Beginn der Pandemie sind in Österreich mit knapp neun Millionen Einwohnern über 7000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Kurz zeigte sich aber überzeugt, dass durch Impfungen im Sommer das normale Leben wieder einkehren werde.
Der Sicherheitsabstand, den Menschen in Österreich einhalten sollen, wird von einem auf zwei Meter ausgedehnt. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln müssen künftig FFP2-Masken getragen werden. Die Masken sollen einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Darüber hinaus appellierte die Regierung an Firmen, Beschäftigte möglichst von zu Hause arbeiten zu lassen. Eine Pflicht zum Homeoffice – wie von Experten gefordert – gibt es aber nicht.
Demonstration gegen Corona-Regeln
Mitte Februar sei geplant, die Lage für Gastronomie, Hotellerie und Veranstalter neu zu beurteilen, sagte Kurz. Eine Öffnung sei aber frühestens im März möglich. Die Verkündung der neuen Massnahmen kam einen Tag nach einer grossen Demonstration gegen die Corona-Regelungen.
Am Samstag protestierten in Wien etwa 10'000 Menschen gegen die Pläne zur Eindämmung der Pandemie. Abstandsregeln und Maskenpflicht wurden nach Polizeiangaben weitgehend ignoriert. Insgesamt wurden 23 Menschen festgenommen. Zudem erstattete die Polizei gegen mehr als 300 Teilnehmer Anzeigen.