Singles leiden seelisch mehr unter Corona als Paare
Furcht vor Ansteckung, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, vielleicht Sorge um den Job: In der Pandemie müssen die Menchen mit einer Vielzahl an Belastungen leben. Für Singles ist das besonders schwer.
Das Wichtigste in Kürze
- Singles leiden in der Corona-Pandemie nach einer neuen Umfrage stärker unter seelischen Belastungen als fest gebundene Menschen.
Demnach klagen 62 Prozent der Singles über psychische Belastungen, bei den 18- bis 29-jährigen Singles waren es sogar 74 Prozent, wie das Umfrageinstitut Yougov ermittelt hat. Die Meinungsforscher befragten im Auftrag der Swiss Life Ende April über 3100 Erwachsene, davon gut 1200 Alleinstehende und knapp 2000 in Ehe oder fester Beziehung.
Der Anteil der fest verbandelten Menschen, die über psychische Belastung klagten, war mit 58 Prozent etwas niedriger als bei den Alleinstehenden. Vor allem aber sagten 52 Prozent der Singles, dass die Leiden seit Beginn der Corona-Pandemie häufiger auftreten, dagegen nur 45 Prozent der Menschen in einer Partnerschaft. Die Befragung deutet demnach auf einen engen Zusammenhang von seelischem Leiden und Einsamkeit. 85 Prozent derjenigen, die sich als einsam empfinden, sagten auch, dass sie psychisch belastet seien.
Allerdings ist Single nicht gleich Single: Von den freiwilligen Singles, die nach eigenem Bekunden gern allein leben, klagten 55 Prozent über seelische Beschwerden. Bei den unfreiwilligen Singles, die sich eine feste Beziehung wünschen, waren es dagegen 69 Prozent. Die Umfrage förderte zudem zutage, dass Singles offenbar seltener Geld für das Alter zurücklegen als Paare. Laut Umfrage sind es 21 Prozent der Alleinstehenden, aber 32 Prozent der Menschen in einer Partnerschaft.