Mehrwertsteuer

Spanien senkt Gas-Mehrwertsteuer auf fünf Prozent

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Spanien,

Spanien kündigt weitere finanzielle Entlastung zugunsten der Bürger an. Die Mehrwertsteuer wird bedeutend gesenkt.

Pedro Sánchez
Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Spanien senkt die Mehrwertsteuer ab Oktober bis Dezember von 21 auf fünf Prozent.
  • Im nächsten Winter erwäge man keine Einschränkungen des Energiekonsums.
  • Im letzten Quartal soll der Staat 190 Millionen Euro weniger einnehmen.

Nach Entlastungsmassnahmen in Milliardenhöhe hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez angesichts von Energiekrise und Inflation weitere finanzielle Erleichterungen für die Bürger seines Landes angekündigt.

Seine Regierung werde die Mehrwertsteuer auf Gas zunächst von Oktober bis Ende Dezember dieses Jahres von 21 auf fünf Prozent senken, sagte der sozialistische Politiker am Donnerstag im Interview des Radiosenders «Cadena Ser». Die Massnahme könne je nach Lage im nächsten Jahr verlängert werden.

Sánchez betonte, seine Regierung erwäge ungeachtet der wegen des Ukraine-Konflikts «sehr ungewissen Situation» keine Einschränkungen des Energiekonsums im nächsten Winter.

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Euroscheine und -münzen. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Spanien sei in einer besseren Lage als andere EU-Länder, die in stärkerem Masse von den russischen Gaslieferungen abhängig seien. Finanzministerin María Jesús Montero sagte, wegen der angekündigten Steuersenkung werde der Staat im letzten Quartal 190 Millionen Euro weniger einnehmen.

Hilfen in Höhe von neun Milliarden Euro

Nach einem ersten Entlastungspaket im Frühjahr im Umfang von 16 Milliarden Euro hatte Madrid im Frühsommer mehrere Massnahmen bis zum 31. Dezember verlängert und weitere Hilfen in Gesamthöhe von neun Milliarden verkündet.

Dazu gehören unter anderen eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom von zehn auf fünf Prozent, Reduzierungen der Abo-Tarife des öffentlichen Nahverkehrs um 30 bis 100 Prozent, eine 15-prozentige Erhöhung der niedrigeren Alters- und Invaliditätsrenten sowie eine Sonderzahlung von 200 Euro für Menschen mit Jahreseinkommen von unter 14 000 Euro.

Im Juli gab Sánchez dann auch eine Sonderbesteuerung der «Kriegsgewinne» der Banken und Energiekonzerne bekannt. Dadurch sollen in den nächsten zwei Jahren insgesamt sieben Milliarden Euro zusätzlich in die Staatskassen fliessen. Er wolle auch dieses gesamte Geld für Sozialausgaben verwenden und «alles tun, um die Mittelklasse und die Arbeiter» vor den Folgen des Ukraine-Kriegs, vor der Energiekrise und der Inflation «in Schutz zu nehmen».

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