Spaniens Justiz ermittelt gegen Ex-König Juan Carlos
Die spanische Justiz hat Ermittlungen gegen den Ex-König Juan Carlos eingeleitet. Dabei geht es um einen Skandal um mutmassliche Schmiergeldzahlungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen Spaniens Ex-König Juan Carlos wurden Ermittlungen eingeleitet.
- Dabei geht es um einen Skandal mit mutmasslichen Schmiergeldzahlungen.
- In diesem Skandal ermitteln die Behörden seit 2018.
Das Oberste Gericht in Madrid hat Ermittlungen gegen Ex-König Juan Carlos eingeleitet. Es geht um einem Skandal um mutmassliche Schmiergeldzahlungen beim Bau einer Schnellbahnstrecke in Saudi-Arabien durch ein spanisches Konsortium.
Bei den Untersuchungen gehe es darum, die «strafrechtliche Relevanz der Taten abzugrenzen oder auszuschliessen». Diese seien nach der Abdankung von Juan Carlos als König im Juni 2014 erfolgt. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Obersten Gericht am Montag mit.
Ermittlungen in «Affäre um den Wüsten-Zug» seit 2018
In der sogenannten «Affäre um den Wüsten-Zug» ermitteln die für Korruption und Wirtschaftsdelikte zuständigen Behörden schon seit 2018. Im Jahr 2008 soll Juan Carlos Schmiergeld in Höhe von 100 Millionen US-Dollar aus Saudi-Arabien kassiert haben.
Die von mehreren spanischen Firmen gebaute Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Mekka und Medina wurde im Oktober 2018 eingeweiht. Für die rund 450 Kilometer benötigt der «Al Haramain»-Schnellzug etwa zwei Stunden. Für die Passagiere, darunter Millionen Pilger, verkürzte sich die Fahrzeit um über 50 Prozent.
Immunität für Juan Carlos in Zeit als König
Für die vier Jahrzehnte, die er König und Staatsoberhaupt von Spanien war geniesst Juan Carlos Immunität. Nach seinem Thronverzicht zugunsten seines Sohnes Felipe VI. hat der heute 82-Jährige zwar noch Sonderrechte, er kann aber vom Obersten Gericht auf die Anklagebank gesetzt werden.
Obwohl die mutmassliche Schmiergeldzahlung 2008 erfolgte, könnte Juan Carlos in Zusammenhang mit dem Skandal unter anderem der Geldwäsche in der Zeit nach 2014 beschuldigt werden.