Spenden von Corona-Impfstoffen müssen besser geplant werden
Impfspenden in ärmere Länder müssen laut WHO besser organisiert werden. Viele Spenden erfolgen spontan und erschweren die Verteilung in den Zielländern.

Das Wichtigste in Kürze
- Impfstoffspenden sind oft spontane Aktionen und erschweren so das Vorausplanen.
- Die WHO fordert eine bessere Koordination der Spenden.
Spenden von Corona-Vakzinen an Entwicklungsländer müssen nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besser organisiert werden, um Impfkampagnen zu beschleunigen. Geberländer sollten weniger aus dem Augenblick heraus, sondern vorhersehbar und in grossen Mengen spenden. Das forderten die WHO, die globale Impfinitiative Covax und die Beschaffungskommission der Afrikanischen Union (Avatt) am Montag.
Bislang seien laut WHO weltweit mehr als 90 Millionen Covid-19-Impfdosen mithilfe von Covax und Avatt gespendet worden. Der Grossteil der Spenden sei relativ spontan erfolgt.
Gespendete Dosen teilweise kurz vor Ablaufdatum
Zudem seien viele Dosen mit nur noch kurzer Haltbarkeit in den Ländern eingetroffen. Dies mache es für Staaten extrem schwierig, Impfkampagnen nachhaltig zu planen, so die WHO. Die Versorgung müsse berechenbarer und zuverlässige werden.
Gespendete Impfstoffe sollten mindestens zehn Wochen haltbar sein, hiess es. Auch notwendiges Impfmaterial sollte in der Spende eingeschlossen sein, um den logistischen Aufwand zu reduzieren. Beispielsweise Spritzen, Verdünnungsmittel und Frachtkosten.

In Afrika sind laut dem Afrikanischen Zentrum für Infektionskrankheiten (Africa CDC) 6,6 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Vergangene Woche wurde im südlichen Afrika die Virusvariante Omikron nachgewiesen, die inzwischen von der WHO als besorgniserregend eingestuft wurde.