Stoltenberg nennt Luftabwehr für Ukraine Priorität
Nach Russlands Angriffen auf ukrainische Städte hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Lieferung weiterer Abwehrwaffen als Priorität bezeichnet
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag hat Russland eine Serie von Raketen-Angriffe auf ukrainische Städte gestartet.
- Der Nato-Generalsekretär hat die Lieferung weiterer Waffen als Priorität bezeichnet.
Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Lieferung weiterer Abwehrwaffen als Priorität bezeichnet.
«Die Verbündeten haben bereits Luftverteidigungssysteme geliefert. Aber wir brauchen noch mehr davon», sagte Stoltenberg am Mittwoch anlässlich eines zweitägigen Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Von Deutschland hatte die Ukraine zuvor das erste System des Typs Iris-T SLM erhalten.
Nötig seien verschiedene Arten von Luftverteidigungssystemen, sagte Stoltenberg weiter. Es gehe um die Abwehr russischer Kurz- wie Langstreckenraketen, ballistischer Raketen, Marschflugkörper und Drohnen. Die Lieferung sei dringlich, um der Ukraine zu helfen, «mehr Städte und mehr Staatsgebiet gegen die schrecklichen russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung zu verteidigen», sagte der Norweger weiter.
Deutschland kündigt Waffen-Lieferung an
Im Brüsseler Nato-Hauptquartier wollten sich am Mittwochnachmittag zunächst Vertreter von bis zu 50 Ländern der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe treffen. Neben US-Pentagonchef Lloyd Austin nehmen auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sowie der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow teil.
Resnikow hatte am Dienstagabend die Ankunft des deutschen Waffensystems Iris-T SLM in der Ukraine bestätigt. «Eine neue Ära der Luftabwehr hat begonnen», schrieb er im Onlinedienst Twitter. Deutschland will insgesamt vier der hochmodernen Systeme liefern. Diese können nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) «eine ganze Grossstadt vor russischen Luftangriffen» schützen.
Am Donnerstag beraten die Nato-Verteidigungsminister über die nuklearen Drohungen Russlands sowie über die Notwendigkeit, die eigenen Rüstungsbestände wieder aufzufüllen. In der kommenden Woche beginnt die Nato nach Stoltenbergs Angaben mit ihrem jährlichen Atomwaffen-Manöver «Steadfast Noon».