Taylor Swift: Jetzt spricht die Mutter des Terroristen (19) von Wien
Ein 19-jähriger Österreicher wird verdächtigt, einen Anschlag auf ein Konzert von Taylor Swift geplant zu haben. Nun äusserte sich seine Mutter erstmals dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Konzerte von Taylor Swift in Wien wurden aufgrund eines Terrorverdachts abgesagt.
- Daraufhin wurde ein 19-Jähriger im nahegelegenen Ternitz festgenommen. Er war geständig.
- Nun hat sich seine Mutter erstmals dazu geäussert.
Ein 19-jähriger Niederösterreicher wird beschuldigt, einen Anschlag auf ein Konzert von Taylor Swift geplant zu haben. Nun hat sich seine Mutter erstmals in einem Gespräch mit der «Krone» dazu geäussert.
Nach seiner Festnahme im August gestand der Teenager, dass er so viele Menschen wie möglich beim Konzert habe töten wollen. Dies habe er mit Bomben, Autos und Messern machen wollen.
Doch mittlerweile relativiert er diese Aussagen: Die Idee sei zwar in seinem Kopf gewesen, es wäre aber zu keiner Durchführung gekommen.
Verteidigung argumentiert mit Drogenkonsum
Sein Verteidiger Werner Tomanek betont denn auch die fehlenden Mittel für eine solche Tat. Zudem führt er die Horror-Fantasien seines Mandanten auf Drogenkonsum und geistige Verwirrung zurück.
Die Mutter habe nicht bemerkt, dass ihr Sohn in eine Parallelwelt abdriftete und immer mehr Drogen konsumierte. Sie erzählt von ihrer Enttäuschung über seine Faulheit und wie sie hoffte, dass er sich wieder fangen würde.
Die Familie wanderte aus Mazedonien nach Österreich aus, als die Mutter noch ein Kind war. Sie lernte ihren Mann jung kennen und sie bekamen zwei Kinder. Die Eltern arbeiteten in angesehenen Unternehmen und sparten für ihr Eigenheim.
Nach Beziehungsende verändert
Das Leben des Terrorverdächtigen habe sich jedoch vor etwa anderthalb Jahren zu verändern begonnen. Nach dem Ende einer Beziehung habe er sich zurückgezogen und sich einen Bart wachsen lassen, um erwachsener zu wirken. Zudem habe er viel Zeit alleine mit seinem Handy oder am Computer verbracht.
Seine Eltern waren ahnungslos über seine Aktivitäten auf TikTok und Telegram sowie seinen Kontakt mit Islamisten. Erst kürzlich erfuhren sie durch seine Polizeiakte davon.
Die Hinwendung zum Glauben wurde von seiner Mutter nicht als bedenklich angesehen: «Wir sind selbst Moslems, wir beten regelmässig». Doch dass ihr Sohn Moscheen besuchte, die von berüchtigten Imamen geleitet wurden, wussten sie nicht.
Tomanek argumentiert in der Verteidigung seines Mandanten damit, dass Gedanken nicht strafbar seien und beantragt seine Haftentlassung. Die Eltern sind verzweifelt und fragen sich, warum potenzielle Terroristen ihre schrecklichen Lehren auf Social-Media-Plattformen verbreiten dürfen.
Verhaftung während Ferien
Die Mutter erinnert sich an den Tag der Verhaftung ihres Sohnes. Sie sei in Mazedonien bei Verwandten gewesen und habe durch die Medien vom entsetzlichen Verdacht gegen ihren Sohn erfahren. «In diesem Moment ist für uns die Welt zusammengebrochen», sagt sie.
Die Eltern besuchen ihren Jungen zweimal pro Woche im Gefängnis: «Er weint bei den Treffen, entschuldigt sich dauernd für das, was er uns mit seiner Blödheit angetan hat». Trotz ihrer Wut liebe die Mutter ihren Sohn immer noch: «Ich liebe ihn; denn er ist doch mein Kind».
Die Zukunft des 19-Jährigen bleibt ungewiss – im Falle eines Schuldspruchs droht ihm eine lange Haftstrafe.