Trump und die EU: Experten sehen Verachtung
John Mearsheimer warnt, dass Donald Trump die EU verachtet. Seine Politik könnte Europa spalten und geopolitisch destabilisieren.

Donald Trumps Haltung gegenüber Europa sorgt erneut für Besorgnis. Der renommierte Politikwissenschaftler John Mearsheimer von der University of Chicago ist überzeugt, dass Trump und sein Vizepräsident die Europäer verachten.
Diese Einschätzung äusserte er in einem Interview mit dem «Spiegel». Laut Mearsheimer verfolgt Trump aussenpolitisch vor allem zwei Ziele: die Eindämmung Chinas und eine Annäherung an Russland, schreibt «Merkur» bezugnehmend auf den «Spiegel».
Trumps EU Politik
Dies könnte gravierende Folgen haben, da Trump offenbar bereit ist, europäische Interessen zu ignorieren oder aktiv zu schädigen. Trumps wiederholte Kritik an NATO-Partnern und seine Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben seitens der Europäer verstärken die Spannungen.
Laura von Daniels von der Stiftung Wissenschaft und Politik betont gegenüber der «Deutschen Welle», dass Trump wirtschaftliche Strafmassnahmen plant. Diese sollen auf Stahl und Aluminium geplant sein, um die Handelsbilanz auszugleichen.
Dies könnte den Druck auf die EU erheblich erhöhen. Ein kompletter Bruch sei derzeit jedoch noch nicht erkennbar.
Trumps Fokus auf Russland und China
Mearsheimer sieht Trumps Strategie auch als Versuch, Russland auf die Seite der USA zu ziehen, um Chinas wachsenden Einfluss einzudämmen. Dabei könnte Europa geopolitisch ins Abseits geraten.

Der Politikwissenschaftler warnt vor den Konsequenzen eines möglichen Rückzugs der USA aus europäischen Sicherheitsfragen, schreibt der «Spiegel».
Wirtschaftlicher Druck auf Europa
Neben sicherheitspolitischen Spannungen drohen auch wirtschaftliche Konflikte. Trumps Pläne zur Einführung neuer Zölle könnten die europäische Wirtschaft belasten, schreibt die «Deutsche Welle».
Gleichzeitig versucht er, Europa als Absatzmarkt für amerikanisches Flüssigerdgas zu nutzen. Die Friedrich-Naumann-Stiftung sieht in Trumps Politik jedoch auch eine Chance für die EU.
Diese könnte demnach als Katalysator wirken, um Europas strategische Autonomie zu stärken und unabhängiger von den USA zu agieren. Dennoch bleibt unklar, ob Europa geschlossen genug ist, um diese Herausforderungen zu meistern.