Ukraine-Krieg: Chef von Super-Drohnen würde Putin niemals beliefern
Die türkische Bayraktar-TB2-Drohnen sind im Ukraine-Krieg zum Symbol des Widerstands geworden. Der Chef erklärt, warum er niemals die Russen beliefern würde.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ukraine leistet gegen Russland mit türkischen Kampfdrohnen Widerstand.
- Die Bayraktar TB2 nimmt russische Artilleriesysteme und Panzer ins Visier.
- Russland wird keine einzige erhalten, wie der Chef des Herstellers Baykar klarstellt.
Vor rund fünf Monaten hat der russische Präsident Wladimir Putin mit seinen Streitkräften die Ukraine überfallen. Doch das ukrainische Volk gibt sich seither nicht kampflos geschlagen und bietet Russland die Stirn.
Mittlerweile trägt der Widerstand viele Namen, ein grosser ist Bayraktar TB2. Dabei handelt es um türkische Kampfdrohnen, welche im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen. Sie haben eine Flügelspannweite von 12 Metern, können 30 Stunden in der Luft bleiben und vier lasergesteuerte Raketen tragen.
Im Ukraine-Krieg beschiesst sie mit ihren Geschossen russische Artilleriesysteme und Panzer. Auch soll sie mitgeholfen haben, im April das Kriegsschiff «Moskwa» zu versenken.
Symbol des Widerstands im Ukraine-Krieg
Doch: Putin wird diese kleine und leichte TB2-Drohne niemals zu Gesicht bekommen, wie der Chef des Herstellers Baykar gegenüber «CNN» klarstellt: «Wir haben ihnen nichts geliefert und werden das auch nie tun. Weil wir die Ukraine, ihre Souveränität, ihren Widerstand und ihre Unabhängigkeit unterstützen», sagt Haluk Bayraktar (43).
Interviewed by CNN today regarding the Bayraktar TB2 and its operations in Ukraine and elsewhere. Thank you for hosting me @jchatterleyCNN pic.twitter.com/TTIkCVuJ9M
— Haluk Bayraktar (@haluk) July 18, 2022
Die Drohne hat einen Preis von zehn Millionen Dollar pro Stück. Doch um der Ukraine entgegenzukommen, bietet Baykar sie zu einem stark reduzierten Preis an. Einige habe man der Ukraine auch gespendet, so Bayraktar.
Baykar erfülle der Heldenstatus seiner Drohne mit Stolz. «Das ist sehr bewegend», so der Unternehmer im Interview. Zudem lobte er die «jahrelange strategische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Luftfahrt und Verteidigung» und die «starken Bindungen» zur Ukraine.
Über 50 Kampfdrohnen erhalten
Die Ukraine hat in den letzten Jahren 20 bewaffnete TB2-Kampfdrohnen von Baykar ersteigert. Anfang März dieses Jahres kamen noch 16 weitere Stück dazu. Seit dem Ukraine-Krieg habe die Türkei insgesamt 50 Drohnen geliefert, so der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikow Ende Juni.
Seit 2016 steht die Bayraktar TB2-Drohne nun den türkischen Streitkräften zu Verfügung. Bekannt wurde sie aber bereits vor dem Ukraine-Krieg durch Einsätze in Syrien, Aserbaidschan und Libyen.