Ukraine Krieg: Coronavirus setzt russische Einheit ausser Gefecht
Russische Truppen haben im Ukraine-Krieg offenbar nicht nur mit gegnerischen Soldaten zu kämpfen: Das Coronavirus hat in einem Seuchen-Zug heftig zugeschlagen.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Zug mit einer russischen Einheit an Bord grassiert anscheinend das Coronavirus.
- Das berichtet ein Soldat der Taman-Division auf Telegram.
- Demnach gebe es in der Einheit «mehr Kranke als Gesunde».
Mangelnde Ausrüstung, Fehler bei der Teilmobilmachung und vorrückende ukrainische Truppen: Aus Wladimir Putins Sicht nehmen die negativen Meldungen aus dem Ukraine-Krieg kein Ende.
Nun scheint auch noch das Coronavirus zugeschlagen und eine komplette Einheit in einem Militärzug ausser Gefecht gesetzt zu haben. Dies berichtet zumindest ein Soldat der russischen Taman-Division auf dem Nachrichten-Dienst Telegram.
Demnach hätten die Soldaten schon in den ersten Tagen Probleme mit Atemwegserkrankungen gehabt. Zudem sei die Einheit gezwungen worden, zehn Stunden lang auf einem Bahnsteig zu warten und am Boden zu schlafen. «Inzwischen gibt es mehr Kranke als Gesunde im Zug. Ich habe den Eindruck, alle sind richtig krank.»
Ukraine-Krieg: Keine medizinische Voruntersuchung bei Einheit
Seine Einheit sei Ende September in den Zug gesetzt worden. Dieser sei ohne klares Ziel in Richtung Südrussland gefahren. Doch mittlerweile fahre der Zug wieder Richtung Norden. Der Armee-Angehörige habe in dieser ganzen Woche weder Ärzte noch Kommandeure gesehen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Informationen nicht.
«Ich habe Geruch- und Geschmackssinn verloren, bei anderen ist es auch so. Deswegen nehmen wir an, dass es sich um das Coronavirus handelt. Medizinische Hilfe gibt es aber nicht. Niemand wird uns behandeln», erzählt er.
In seiner Einheit gebe es auch mehrere Männer mit chronischen Krankheiten. Die Armee habe sie ohne medizinische Voruntersuchung für den Ukraine-Krieg eingezogen. «Inzwischen gab es schon mehrere Herzinfarkte.»
Die Soldaten würden dem Ganzen nicht tatenlos zusehen wollen: «Wir wollen nicht ernsthaft krank werden. Wir werden nicht einfach in diesem Seuchenzug sitzen bleiben. Wenn unsere Kommandeure uns deswegen Probleme machen wollen, gehen wir an die Öffentlichkeit.»