Ukraine-Krieg: Eltern in Bachmut verstecken ihre Kinder in Bunkern
Auch wenn ihre Kinder seit Monaten keine Sonne auf ihrer Haut gespürt haben, weigern sich Eltern in Bachmut, sie im Ukraine-Krieg in Sicherheit zu bringen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Ukraine-Krieg verstecken Eltern ihre Kinder seit Monaten in Bunkern.
- Helferinnen und Helfer dürfen Kinder seit Anfang März zwangsevakuieren.
Zum Schutz vor einem Angriff verstecken Eltern ihre Kinder an der Kriegsfront im Keller – und halten sie dort fest. Wie freiwillige Helfer dem «Guardian» berichten, weigern sich sogar einige Eltern gegen die Evakuierung ihrer Kinder.
Anfang März erlaubte die ukrainische Regierung den Behörden in Bachmut, Kinder zu zwangsevakuieren. Grund: Die ostukrainische Stadt ist Schauplatz einer der längsten und blutigsten Schlachten des Ukraine-Kriegs.
Ukraine-Krieg: Kinder waren seit September nicht mehr draussen
Freiwillige Sanitäter wie Sasha werden von Zivilisten informiert, wo die Kinder versteckt gehalten werden. «Seit letztem September haben sie kein Tageslicht mehr erblickt. Ihre Hände waren grau vom Mangel an Sonnenlicht», schildert er.
Just got a call from Bakhmut.
— Ignatius Ivlev-Yorke (@IvlevYorke) March 29, 2023
5 year old girl who we personally know is sat in a basement because her idiot mother lied to everyone and hid her for 3 months.
Mother refuses to be evacuated in anything but an armoured vehicle. Nothing we ourselves can do to help at this stage
Auch Ignatius Ivlev-Yorke evakuiert seit Mai 2022 fast täglich Menschen in der Region Donbass. Gemeinsam mit seinem Team stellt er sicher, dass die Evakuierten, die das Gebiet verlassen, wieder irgendwo untergebracht werden.
Auf Instagram postet er regelmässig Videos, in denen veranschaulicht wird, wie ein Evakuationsprozess ablaufen kann.
Der 27-Jährige berichtet auf Twitter von einer Mutter, die ihr fünfjähriges Kind während drei Monaten im Keller versteckt hielt. Weigere sich die Mutter, ihr Kind evakuieren zu lassen, könne er schlicht nichts dagegen tun.