Ukraine-Krieg: Jetzt verlangt auch Putins Priester Frieden
Das Wichtigste in Kürze
- Metropolit Tichon fordert im russischen Fernsehen ein Ende des Ukraine-Kriegs.
- Für beide Länder sei der Konflikt eine «beispiellose Tragödie».
- Der Kleriker und Putin-Vertraute glaubt, dass nur Gott die Kämpfe noch stoppen kann.
Für Russland läuft der Ukraine-Krieg nicht so wie ursprünglich geplant. Zuletzt mussten sich die Truppen von Wladimir Putin aus der Stadt Cherson zurückziehen. Selbst Vertraute des Präsidenten kritisieren – direkt oder indirekt – immer häufiger dessen Politik.
Nun hat auch Tichon, Metropolit von Pskow und Porchow, mit Aussagen im Staatsfernsehen für Aufsehen gesorgt. Der orthodoxe Geistliche wird oft als persönlicher Priester Putins bezeichnet. Er stellt sich jetzt aber gegen ihn und fordert gegenüber dem Sender «Rossiya 1» ein Ende des Kriegs!
Tichon spricht von einer «beispiellosen Tragödie» für Russland und die Ukraine. «Wir brauchen Frieden», so der 64-Jährige weiter. Die Kämpfe «zwischen Brüdern» müssten zwingend aufhören.
Tichon: Nur Gott kann Ukraine-Krieg stoppen
Vertrauen in Putin, Wolodymyr Selenskyj oder andere Leader scheint Tichon nicht zu haben. Denn für ihn ist klar: «Nur Gott kann den Konflikt lösen, ich habe keine Zweifel daran.»
Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?
Mit anderen Aussagen im selben Interview befindet sich der Priester dagegen auf der Linie des Kremls. So sieht er die Ukrainer und die Russen nach wie vor als Brüder.
Zudem sagt er trotz der zahlreichen Berichte über Kriegsverbrechen: «Ich habe bisher keinen einzigen Landsmann gesehen, der Hass gegenüber den Ukrainern empfindet.»
«Putins Gehirn» will Regime stürzen
Tichon ist mit seiner Kritik an Russlands Vorgehen in der Ukraine nicht alleine. Erst kürzlich hat Rechtsnationalist Alexander Dugin seinen Präsidenten ebenfalls scharf kritisiert.
Der Mann, der als «Putins Gehirn» bekannt ist, zeigte sich unzufrieden über den Rückzug aus Cherson. Er rief auf Telegram sogar zum Sturz des Regimes auf.