Ukraine-Krieg: Johnson: Deutschland hoffte, dass Kiew schnell fällt

Milena Zürcher
Milena Zürcher

Grossbritannien,

Boris Johnson macht Deutschland im Ukraine-Krieg schwere Vorwürfe: Dem britischen Ex-Premier zufolge soll das Land auf eine Niederlage von Kiew gehofft haben.

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Der frühere britische Premier Boris Johnson und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen in Kiew im August wegen dem Ukraine-Krieg. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Grossbritanniens Ex-Premier Boris Johnson erhebt schwere Vorwürfe gegen Deutschland.
  • Die deutsche Regierung soll auf eine Niederlage von Kiew im Ukraine-Krieg gehofft haben.
  • Johnson behauptet, Deutschland habe gehofft, dass die Sache schnell vorbei sei.

Seit neun Monaten wehrt sich die Ukraine gegen die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin. Dabei erhält das Land regelmässige Unterstützung der EU- und Nato-Staaten in Form von militärischem Material und Finanzhilfen.

Gegen einen der internationalen Partner werden nun schwere Vorwürfe erhoben – vom britischen Ex-Premier Boris Johnson.

Dem Politiker zufolge soll Deutschland auf eine Niederlage der Ukraine gehofft haben. Kurz vor oder zu Beginn des Ukraine-Kriegs sei die Regierung der Auffassung gewesen, dies sei das beste Szenario.

Deutschland wollte, «dass die Sache schnell vorübergeht»

«Ich sage Ihnen etwas Schreckliches», so Johnson im Interview mit dem US-Sender «CNN».

«Die deutsche Sicht war an einem Punkt: Wenn es passiert, dann ist es ein Desaster, und es wäre besser, dass die ganze Sache schnell vorübergeht. Dass die Ukraine aufgibt.»

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Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson und die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Treffen im Jahr 2019. - keystone

Nach Beginn des Ukraine-Kriegs hatte sich die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegen Waffenlieferungen ausgesprochen.

Militärausrüstung aus dem Westen würde nichts an der Unterlegenheit der Ukraine ändern. Laut Johnson folgte erst später ein Kurswechsel von Deutschland, Frankreich und anderen EU-Mitgliedsstaaten. «Sie sahen, dass es keine andere Optionen gab», so der Ex-Premier.

Putin bietet «keinen Deal» im Ukraine-Krieg

«Diese Sache war ein Schock», sagt Johnson. «Wir konnten sehen, wie russische Bataillone aufmarschieren. Aber unterschiedliche Länder hatten unterschiedliche Perspektiven.»

Auch gegen Frankreich erhebt Johnson Vorwürfe. Das Land habe die Angriffspläne von Putin bis zuletzt «geleugnet» – im Gegensatz zu Deutschland.

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist?

Und über Putin sagt er: «Man kann nicht mit diesem Typen verhandeln. Es gibt keinen Deal, er bietet keinen Deal an, er will keinen.»

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