Ukraine-Krieg: Kämpferin packt über internen Zoff bei den Russen aus
Sowohl die russische Armee als auch die Wagner-Söldner kämpfen im Ukraine-Krieg um Bachmut. Hilfe können sie voneinander allerdings offenbar nicht erwarten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wagner-Söldner mussten sich im Kampf um Bachmut zuletzt teils weit zurückziehen.
- Prigoschins Truppe wirft der regulären Armee vor, sie nicht unterstützt zu haben.
- Generell sollen zwischen Söldnern und Soldaten Feindseligkeiten bestehen.
Die Stadt Bachmut ist im Ukraine-Krieg noch immer schwer umkämpft. Zuletzt gelang es der ukrainischen Armee, die russischen Truppen stellenweise um bis zu zwei Kilometer zurückzudrängen.
Jetzt deckt eine freiwillige russische Kämpferin auf Telegram auf, wie es dazu kommen konnte. Denn eigentlich sah es eine Weile lang so aus, als würde Bachmut fallen.
Keine Kommunikation, hohe Verluste im Ukraine-Krieg
Anastasiya Kashewarowa führt die russischen Verluste nun auf Feindseligkeiten zwischen den Wagner-Söldnern und der regulären russischen Armee zurück. Denn: Zwar würden sowohl die Armee als auch die Söldner im Ukraine-Krieg alles geben. Eine Einheit seien sie jedoch nicht, schreibt sie auf Telegram.
«Jeder kämpft nur für sich und sieht nicht, was um ihn herum passiert», sagt sie. «Jeder hält sich für den Helden und die anderen für Faulenzer.»
Es hapere bei der Kommunikation – was für die Russen verheerende Folgen hat. So musste Prigoschins Wagner-Truppe sich aus heftigen Kämpfen zurückziehen. Und dies, obwohl die reguläre Armee in der Nähe gewesen wäre und noch über Munition verfüge.
Die Söldner und die Soldaten geben sich gegenseitig daran die Schuld. Von der Wagner-Truppe heisst es, die 72. Brigade habe auf einen Funk nicht reagiert. Letztere will jedoch nie einen Hilferuf erhalten haben.
Kashewarowa behauptet sogar, das russische Verteidigungsministerium habe die Armee angewiesen, nicht mit den Söldnern zusammenzuarbeiten.
Die Kämpferin hält fest: Wegen des internen Zoffs kommt es zu taktischen Fehlern. Alle Beteiligten müssten jetzt ihren «Stolz überwinden» – sonst werde Russland den Ukraine-Krieg nicht gewinnen. Denn «der Feind» nutze diese Feindseligkeiten aus.