Ukraine Krieg: Kampfpilot (29) erzählt, man habe Russen überschätzt
Erstmals spricht ein ukrainischer Kampfpilot, der im Ukraine-Krieg im Einsatz ist, genauer über den Einsatz.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ukrainischer Kampfpilot spricht über seinen Einsatz.
- Er müsse allzeit bereit sein.
- Zudem habe man die Russen tendenziell überschätzt.
Die russische Invasion im Ukraine-Krieg gerät zunehmend ins Stocken. Kiew kämpft noch immer weiter um mehrere Städte im Gebiet um Luhansk. Aufgeben kommt für die Ukrainer nicht in Frage. Auch den Luftraum verteidigen sie strikt.
Nun erzählt erstmals ein ukrainischer Kampfpilot über seinen Einsatz im Ukraine-Krieg. In einem Skype-Interview mit dem US-Politmagazin«Politico» spricht Kampfpilot «Juice» über den Kampf gegen die Russen.
Der 29-Jährige ist mit seinem Team dafür verantwortlich, «alle Arten von Bedrohungen aus der Luft abzufangen». Dazu gehören Marschflugkörper, Bomber, Bodenangriffsjets oder Helikopter.
Kämpfer müssen im Ukraine-Krieg allzeit bereit sein
«Juice» stammt aus dem Donbass und muss praktisch rund um die Uhr bereit zum Kampf sein. Er erzählt, er entferne sich nie weiter als 200 Meter von seinem Kampfjet. Wenn er über Funk kontaktiert wird, bleiben ihm nur wenige Minuten, sagt er zum Magazin.
Der Einsatz würde sich aber auszahlen: «Wir haben erwartet, dass sie viel besser sein würden, als sie es im Moment sind.» Aber sie seien nicht bereit für einen «echten, grossen Krieg» gewesen. Glaubt man den ukrainischen Zahlen, haben die Russen 200 ihrer rund 1200 Kampfflugzeuge und 162 der 500 Kampfhelikopter verloren.
«Juice» ist überzeugt, die Russen seien zwar damals in Syrien überlegen gewesen. Dort, wo sie eine vollständige Luftüberlegenheit hatten. «Auf den Widerstand hier waren sie aber nicht vorbereitet.»
Trotzdem ist er wütend. «Die Russen bombardieren jeden Tag Städte und Orte, an denen es keine militärischen Ziele gibt. Das ist einfach dumm und unmoralisch. Sie sind einfach Kriminelle.»